Treibgut

Nach einem Starkwind oder Sturm lässt sich so Einiges im Hafenbecken finden. Neben Treibholz und Müll findet sich auch gelegentlich mal ein losgerissener Fender oder sogar ein Fenderbrett, das nicht hinreichend gesichert war.

Gestern haben wir dann das bisher wertvollste Treibgut entdeckt: Ein Jet-Ski. Einsam, verlassen und gekentert treibt es in der Hafeneinfahrt. Es wird dann zur Werft geschleppt und dort am Steg versuchen vier Leute mit vereinten Kräften und der Hilfe eines Krans, das gute Stück wieder an Land zu befördern.

Rettungsversuch Jet-Ski
Jet-Ski kurz vor dem Versinken
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Kurz bevor es vollkommen gesunken ist, bekommt es doch noch trockenen Boden unter den Füßen. Ob es allerdings nach dem Ganzkörper-Wasserkontakt noch gebrauchsfähig ist, bleibt abzuwarten.

Jet-Ski gerettet
geborgener Jet-Ski
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Wir erfahren, dass eine russische Motoryacht dieses Spielzeug wohl beim Passieren der etwas ruppigen und aufgewühlten Hafeneinfahrt verloren hat.

Streuner

Vor kurzem haben wir uns bei Heinz, dem Erbauer unserer THO, erkundigt, ob das Deck stark genug für einen Haltepunkt eines zweiten Vorstags sei. Witzigerweise erreichte ihn unsere Mail in Portimao, wo er sich damals selbst mit der Problematik eines zweiten Vorstags beschäftigt hatte. Da er für seine Lösung damals Backstagen fahren musste, hat er allerdings kurzerhand wieder auf das zweite Stag verzichtet.

Doch mit dieser Wiederholung nicht genug. Auch in punkto Motor scheint es Parallelen zu geben. So haben wir als Reaktion auf den langen Heimaturlaub des Motors, bzw. der Verzögerung durch die Spedition, erfahren, dass unser Motor bereits vor Jahr und Tag auf dem Weg nach Martinique für 6 Wochen verschollen war. Dann ist er in Florida in einem Container nach Martinique wieder aufgetaucht. Scheinbar genießt er es, durch die Welt zu streunern und sich gelegentlich eine Auszeit zu gönnen. Auch sein Timing bei der Rückkehr nach Rom ist gut gewählt. Pünktlich zu einer Schlechtwetterfront steht er wieder auf dem Werftgelände und kann sich noch ein paar Tage Ruhe gönnen, bis der Regen vorbei ist. Doch lange wird sich unser Streuner wohl nicht mehr vor dem Einbau drücken können.

Flickenteppich

Noch immer warten wir auf unseren revisionierten Motor. Nachdem die im Maximum für den Rücktransport des Motors veranschlagten 4 Tage sich nun den 4 Wochen nähern, haben wir bereits angefangen, das Deck zu streichen. Gerne hätten wir damit gewartet, bis keine Handwerker mehr über unser Deck laufen müssen, doch der dringende Wunsch, mit einem gestrichenen Deck aus Rom absegeln zu können, hat gesiegt.

Wenn man, wie wir, mit dem Bug zum Steg hin liegt, ist es gar nicht so einfach, die zu streichenden Stellen richtig einzuteilen. Schließlich müssen wir mehrfach am Tag über das Deck nach vorn laufen, um unser Schiff verlassen zu können. So ist auf unserem Deck ein regelrechter Parcours entstanden und wir können beim Verlassen des Bootes einen Hindernislauf veranstalten. Teils haben wir an einem Tag die Backbord- am nächsten die Steuerbordseite gestrichen. Doch teils mussten wir das Deck auch in Rechtecke aufteilen, um die Stellen, die sonst von der Rettungsinsel, dem Dinghi etc. blockiert sind, zum Streichen freizubekommen. Dann heißt es wirklich aufpassen, wo man hintreten darf und wo nicht. Doch natürlich blieb es nicht aus, dass wir unsere Füße gründlich mit Aceton von frischer Farbe reinigen mussten.

Wir haben das Deck nun mit zwei Anstrichen vorgestrichen, um eine gute Grundlage zu schaffen. Der dritte und letzte Anstrich soll nun wirklich aber erst erfolgen, wenn der Motor wieder an seinem Platz ist. Das Ergebnis kann sich unseres Erachtens bereits jetzt sehen lassen.

Flickenteppich an Deck
Laufspur auf gestrichenem Deck
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
vorgestrichenes Deck
2. Voranstrich des Decks
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
aufgearbeiteter Doradelüfter
gestrichener und polierter Doradelüfter
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Heckansicht
gestrichenes Heck
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln