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Ohne Strom ist alles Nichts

An unserem vorletzten Tag nun wagen wir uns endlich an das Schreckgespenst „12 V Batterien tauschen“ heran.

Wir kappen den Landstrom, machen den Hauptschalter aus und decken zudem die Solarpanele ab. Zwei der drei Verbraucherbatterien befinden sich unter der Salonbank und sind gut zu erreichen. Mit diesen beiden beginnen wir und schrauben die Kontakte los. Um zu vermeiden, dass noch irgendwelche Ströme fließen, müssen wir aber vor dem Austausch doch noch an die dritte Batterie ran. Diese ist weniger gut zugänglich in der Pantry untergebracht, sprich neben dem Petroleumtank versenkt. Auch dieses Patent wird zu überdenken sein. Die beiden Batterien in der Salonbank sind schnell getauscht. Die dritte in der Pantry hingegen erweist sich als harte Nuss. Die Öffnung der Versenkung ist nicht breit genug, als dass man die Batterie einfach herausheben könnte. Ein umständliches Verkanten ist notwendig. Zudem sind unzählige Kabel im Weg. Einer muss die Kabel schützen und aus dem Weg ziehen, der andere muss irgendwie die Batterie herauswuchten. Und das an einer Stelle, an der wir nicht zu zweit gleichzeitig stehen können. Nach etlichen Verrenkungen bekommen wir die Batterie dann doch irgendwie heraus. Das Versenken der neuen Batterie gestaltet sich noch schwieriger. Sie muss quasi senkrecht in die Öffnung gestellt werden. Erst wenn sie bereits ihre eigentliche Standfläche erreicht hat, reicht der Platz aus sie richtig zu stellen. Dabei muss wieder sorgfältig auf die ganzen Kabel geachtet werden. Fast einzeln müssen sie bei Hinlegen der Batterie unter dieser wieder hervorgezupft werden. Wir sind uns sicher – diesen Aufwand wollen wir garantiert nicht noch einmal betreiben.

Nach getaner Arbeit werden wir dadurch belohnt, dass unser Schiff endlich zum Leben erwacht. Mit einem Schlag funktioniert alles. Das Radio läuft, wir haben 12V Beleuchtung und die gesamte Navigationstechnik funktioniert. Wir sind begeistert. Vielleicht noch ein paar Tage, und wir könnten es wagen, vom Steg abzulegen. Da unsere Abreise aber schon kurz bevorsteht, ist stattdessen Aufräumen angesagt.

Adé

Um 3.30 Uhr Ortszeit klingelt uns der Wecker aus dem Bett. Wir bringen Bärbel und Michael zum Busbahnhof. Ihr Flieger nach Hause geht von Athen aus und sie wollen sich zu dieser unchristlichen Zeit nicht auf ein griechisches Taxi verlassen. Ganz herzlich verabschieden wir die beiden und gönnen uns im Anschluss noch eine Mütze Schlaf.

Nach dem zweiten Anlauf in punkto Aufstehen machen wir uns auf die Suche nach den in Frage kommenden Sicherungen, die für das Nichtfunktionieren des 12 V Ladekabels verantwortlich sind. Der Übeltäter ist bald gefunden – tatsächlich nur eine durchgebrannte Sicherung. Ersatz haben wir auch an Bord. Nun können die mitgebrachten Batterien geladen werden.

Vom Erfolg angespornt, machen wir uns endlich an das Austauschen der alten Batterien und beginnen mit der 24 V Bank. Zur Sicherheit skizzieren wir die Lage einiger markanter Kabel bevor wir uns an das Lösen der Kontakte wagen. Der Austausch verläuft überraschenderweise problemlos. Auf der Verlustliste steht einzig und allein unsere Sackkarre von Aldi. Diese war zwar für 90 Kilo ausgelegt, doch hat sie schon beim Gewicht einer 12 V Batterie die Grätsche gemacht.

Leider müssen wir uns heute nicht nur von Bärbel, Michael und unserer Sackkarre verabschieden, sondern auch von Jupp. Um 20.00 Uhr fahren wir erneut zum Busbahnhof. Auch Jupp muss nach Athen. Wir können nur hoffen, dass wir uns alle im Frühjahr wiedersehen.

Nudeln auf den Batterien

Programm heute: Umstauaktion Teil 1. Alle Lebensmittel aus den Werkbankschränken sollen raus und dafür unter den Salonbänken untergebracht werden. Friederike, die Frau der Voreigners Timm, hatte sich wohl ausbedungen, dass zwei der vier Schränke für sie und die Lebensmittel sind, damit sie an diese gut heran kommt. Doch aus unserer Sicht gehört in die Werkbank das Werkzeug. Bei diesem ist es uns wichtiger, dass es unmittelbar zugriffsbereit ist, auch wenn man es vielleicht, oder besser gesagt hoffentlich, nicht so häufig braucht. Außerdem sind wir bei der bisherigen Lagerung von Geräten und Werkzeug auf den Batterien etwas skeptisch und haben da nicht sonderlich viel Vertrauen. Am besten, auf den Batterien liegt nichts, und wenn schon, dann lieber Nudeln.

 

Bei unserem fast täglichen Ritual des Batterientestens per eingebautem Voltmeter müssen wir heute feststellen, dass das Gerät offensichtlich hinüber ist. Laut Anzeige sind alle Batterien schlichtweg tot. Dass dies nicht nur unwahrscheinlich sondern auch einfach unrichtig ist, überprüfen wir mit unserem Hand-Voltmeter. Also neuer Punkt auf unserer Liste: Eingebautes Voltmeter reparieren.

 

Wir starten einen Frustkauf in der Stadt. Auf Bärbels Tipp hin besorgen wir uns eine Elektroplatte mit zwei Kochplatten und am Abend soll endlich mal wieder Fleisch auf den Tisch kommen.

 

Dummerweise haben wir vergessen die Marina-Karte aufzuladen, mit der man den Strom je 2 Kilowatt an der Landstromsäule tanken muss. Das Marina-Büro ist zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht mehr besetzt und wir haben wieder keinen Strom. Wir gehen in der Stadt essen.