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Endlich wieder Streichen

Wir bleiben den Tag über in Ciro Marina. Es ist zwar laut und schnakenverseucht, doch der Wind ist nicht günstig und wir brauchen zudem eine Pause. Um den Tag aber nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, packen wir mal wieder unsere Farben und Pinsel aus. Endlich wollen wir dem letzten Grün auf die Pelle rücken und die feste Sprayhood streichen. Matt weiß soll der neue Anstrich werden. Wir pinseln erstmal die Ecken und Kanten, die man mit der Rolle nicht so gut erreichen kann. Scheinbar empfindet die Farbe die Außentemperatur als nicht so kühl wie wir, denn sie lässt sich nicht gut verarbeiten und trocknet zu schnell. Trotzdem setzen wir uns durch und streichen weiter.

Am Abend sind drei Anstriche geschafft und die Sprayhood sieht einigermaßen weiß aus. Teilweise mutet sie etwas gelblich an, doch von Weitem passt sie sich dem weißen Rumpf besser an und wirkt nicht mehr so mächtig.

Quer über den Golf von Tarent

Nach einem Tag Pause in der Bucht vor Santa Maria di Leuca geht es weiter nach Ciro Marina. Endlich haben wir mal guten Wind und können richtig Segeln. Unter Groß- und Vorsegel laufen wir bis zu 6,6kn. Zwischendurch fahren wir zwei Halsen, um nicht mitten durch ein militärisches Schießgebiet zu brausen, dann nehmen wir wieder Kurs auf Ciro Marina.

Etwa auf halber Strecke ziehen um uns herum Regen- und Gewitterwolken auf. Sicherheitshalber nehmen wir das Großsegel weg und segeln nur unter Fock weiter. Doch das Gewitter zieht an uns vorbei und verschont uns. Leider verschwindet mit den Gewitterwolken auch der Wind und wir müssen das letzte Stück motoren.

Nachdem wir den Golf von Tarent nun überquert haben und der Ort Ciro Marina in Sicht kommt, tun wir uns etwas schwer, die Hafenmole zu entdecken. Als wir sie dann mit dem Fernglas erspäht haben scheint es, als würden so gut wie keine Segler im Hafen liegen. Langsam fahren wir durch den Hafen, der aus drei Becken besteht. Nur das hinterste Becken wird voll genutzt und bietet Platz für uns und die SY Beluga. Überall liegen kleine Motorboote und Fischer, Segelboote sind tatsächlich fast keine da. Zwei Hafenmitarbeiter finden noch zwei Plätzchen für uns, doch man merkt gleich, dass es sich eher um einen kleinen Fischerhafen handelt, der nicht auf Gäste ausgelegt ist.

Nach dem Anlegen gönnen wir uns ein Abendessen im Lokal eines einheimischen Fischers. Das Bestellen ist schwierig, da die Frau des Hauses nur italienisch spricht, das wir kaum verstehen. Da es aber nur Fisch und Pasta gibt und die Fischgerichte abhängig sind vom Tagesfang, bestellen wir einfach eine Fischplatte und lassen uns überraschen. Zwar wissen wir nicht, welche Fische wir serviert bekommen haben, doch das Essen im Lokal „La Locanda“ war sehr lecker.