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Leinen los

Es braucht mal mehr, mal weniger, jedoch immer ein kleines bisschen Überwindung, die Leinen zum Ablegen zu lösen. Von Marlis und Bert von der SY Heimkehr haben wir gelernt, dass man den Vorgang des Ablegens auch „Komfortzone verlassen“ nennen kann, weil man sich von „(…) Freunden, Strom, Wasser, warmen Duschen, Restaurants und Supermarkt“ löst.

Thomy von der SY Tochida aus Messolonghi hat einmal vor gleichem Hintergrund überspitzt formuliert: “ Ein Segeltag ist ein verlorener Hafentag.“ Soweit würden wir nun nicht gehen.

Jedenfalls sind wir länger in Lagos geblieben als ursprünglich beabsichtigt. Neben Strom, Wasser, warmen Duschen, Restaurants und Supermarkt waren wir uns auch mit Rücksicht auf Wind und Wetter nicht über die weitere Route im Klaren. An der portugiesischen Küste hat es derzeit beständigen Wind aus Nord. Das bedeutet Aufkreuzen am Wind. Raus zu den Azoren und von da mit einem langen Schlag nach England wäre die Alternative. Aber rund um die Azoren, um den Kern des Azorenhochs herum, hat es nur schwache Winde. Und am Ende eines langen Schlages von Portugal raus, dann noch womöglich tagelang zu den Azoren motoren zu müssen, das reizt uns nicht.

Wir haben uns dann heute entschieden, es mit der portugiesischen Küste zu versuchen. Ziel ist erstmal Sines in ca. 80 sm Entfernung.

Felsen und Grotten bei Lagos
Klippen bei Lagos
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

 

Großeinkauf in Granada

Am 3. August bekommen wir beim Segeln erneut Gesellschaft. Mahena und Philipp, die wir noch von einem früheren Törn her kennen, wollen uns ab Malaga, bzw. Benalmadena, ein Stück auf unserem Weg begleiten.

Vorab ist jedoch erst einmal ein Großeinkauf angesagt. Wenn es Wind und Wetter gut mit uns meinen, wagen wir vielleicht einen langen Schlag auf die Azoren. Doch dazu brauchen wir einen ausreichenden Vorrat an Trinkwasser und Lebensmitteln.

Da die Wettervorhersage für den heutigen Tag nicht gerade viel hergibt, bleiben wir noch einen Tag in Marina del Este und mieten uns einen Wagen. Ob wir den Einkauf nun in Benalmadena oder hier erledigen, ist ja egal. Hauptsache, die Einkaufsmöglichkeiten sind gut.

Sierra Nevada
Sierra Nevada mit Blick auf den Fluss
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Durch die Sierra Nevada geht es nach Granada. Wir können uns nicht so recht entscheiden, ob wir die Landschaft eher schön oder eher trostlos finden. Beides trifft auf seine Weise zu.

Sierra Nevada
Sierra Nevada
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

In Granada besorgen wir dann zuerst einen Aktivkohle-Filter, mit dem wir das Wasser aus unserem Tank filtern können.  Da wir einen 330 Liter Wassertank an Bord haben, wäre es blanker Unsinn, die gleiche Menge an Wasser in Flaschen bunkern zu wollen. Anschließend folgt der Großeinkauf bei Lidl. Verhungern werden wir unterwegs eher nicht. Nur die frischen Lebensmittel, wie Obst, Gemüse, Brot und ggf. Fleisch fehlen noch. Diese wollen wir so spät wie möglich besorgen.

Alhambra
Alhambra Granada
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Nach erledigtem Großeinkauf gönnen wir uns noch ein wenig touristisches Programm und fahren zur Alhambra. Leider erwartet uns am Eingang eine riesige Schlange und stundenlanges Anstehen in sengender Mittagshitze ist nun nicht gerade das, was uns nach unserem Einkauf im Sinn steht. So drehen wir kurzerhand eine kleine Runde um die Anlage herum, bewundern den Bau von außen und gönnen uns dann ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee.

Alhambra Granada
Alhambra
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Alhambra
Torbogen Alhambra
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Danach geht es zurück zur THO – die Einkäufe wollen schließlich auch noch verstaut werden. Erstaunlich schnell verschwindet ein Einkaufskarton nach dem anderen in der verschiedenen Stauräumen. Gut beladen und versorgt können wir nun unsere beiden Gäste an Bord nehmen.

Alhambra
Alhambra in Granada
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln