Kulturprogramm

Von Le Castella aus geht es nach Roccella Ionica. Langsam tasten wir uns die Sohle des Stiefels entlang – die Etappen ziehen sich hin und der Wind ist selten mit uns.

Von Roccella Ionica aus gönnen wir uns einen Tag Kultur. Mit dem Regionalzug machen wir uns auf nach Locri. Von da aus wollen wir weiter zu der mittelalterlichen Stadt Gerace. Doch was öffentliche Verkehrsmittel angeht, ist in Locri Schluss. Die letzten Kilometer müssen wir uns ein Taxi nehmen, doch der Abstecher lohnt sich allemal. Der Ort besteht quasi nur aus alten Häuschen und kleinen Gassen, sowie Kirchen und allen vorweg die Kathedrale. Der Innenraum der Kathedrale wird von jeder Menge griechischer Säulen getragen, die vor vielen Jahrhunderten von Locri aus den Berg hinaufgeschafft wurden.

Besonders schön ist, dass der Ort wenig auf Tourismus ausgelegt ist. Die alten Gassen und Häuser muten allesamt romantisch an, ohne dass überall neumodische Restaurants, Hotels und Cafés den Blick verstellen. Auch der Blick aus dem Ort hinaus ist nicht zu verachten. Bis aufs mehr hinaus kann man blicken und in die andere Richtung weit ins Landesinnere hinein, über Olivenhaine hinweg. Ein lohneswerter netter Ausflug.

Chiesa del Sacro Cuore in Gerace
Chiesa del Sacro Cuore in Gerace
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Altar in der Kathedrale von Gerace
Altar in der Kathedrale von Gerace
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Pizzataxi in Le Castella

Früh morgens geht es weiter. Um 06.00 Uhr legen wir ab. Hell ist es zwar noch nicht, doch die Sicht ist bereits ausreichend. Nahezu gerade fahren wir rückwärts aus unserer Parklücke, was bei dem Fahrverhalten der THO schon an ein Kunststück grenzt. Dann können wir bequem im Hafenbecken drehen und gen Le Castella aufbrechen. Der Wind ist nur schwach und wir müssen mit Motorunterstützung fahren, wenn wir unser Ziel noch bei Zeiten erreichen wollen.

Die Einfahrt in den Hafen von Le Castella ist nicht ganz ungefährlich. Es wird vor mehreren Felsen in der Einfahrt gewarnt, sowohl über als auch unter Wasser. Bei Google Maps kann man diese auch ganz deutlich auf dem Satellitenbild erkennen. Bei Erreichen der Einfahrt fahren wir langsam und vorsichtig, immer mit Blick auf das Echolot. Im Hafenbecken selbst wird es auch bald flach und so halten wir uns weit außen und nehmen den erstbesten Platz, um dort längsseits festzumachen.

Nach dem Anlegen machen wir einen Spaziergang zur nahegelegenen Festung. Diese stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde im 15. Jahrhundert nochmals erweitert. Die Übergänge lassen sich teilweise deutlich erkennen.

Nach dem Kulturprogramm folgt das kulinarische. Auf dem Rückweg zum Boot bestellen wir uns ganz originell Pizza und lassen uns diese zum Boot liefern. So lässt es sich aushalten.

Küste von Le Castella
Küste von Le Castella
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Endlich wieder Streichen

Wir bleiben den Tag über in Ciro Marina. Es ist zwar laut und schnakenverseucht, doch der Wind ist nicht günstig und wir brauchen zudem eine Pause. Um den Tag aber nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, packen wir mal wieder unsere Farben und Pinsel aus. Endlich wollen wir dem letzten Grün auf die Pelle rücken und die feste Sprayhood streichen. Matt weiß soll der neue Anstrich werden. Wir pinseln erstmal die Ecken und Kanten, die man mit der Rolle nicht so gut erreichen kann. Scheinbar empfindet die Farbe die Außentemperatur als nicht so kühl wie wir, denn sie lässt sich nicht gut verarbeiten und trocknet zu schnell. Trotzdem setzen wir uns durch und streichen weiter.

Am Abend sind drei Anstriche geschafft und die Sprayhood sieht einigermaßen weiß aus. Teilweise mutet sie etwas gelblich an, doch von Weitem passt sie sich dem weißen Rumpf besser an und wirkt nicht mehr so mächtig.