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Kap Finisterre

In der kommenden Woche soll das Wetter ganz gut für eine Biskaya-Überquerung werden. Wann das Fenster allerdings genau einsetzt, dafür ist es noch ein wenig zu früh. Um entsprechend gerüstet zu sein, nutzen wir den heutigen Tag mit nur schwachen Winden aus Nord und Nordwest, um uns in Richtung der „Pole-Position“ nach Muxia zu begeben. Muxia liegt noch ein paar Meilen südwestlich von A Coruna und könnte uns als Ausgangshafen für unsere Biskaya-Überquerung dienen.

Anfangs kommen wir besser voran als erwartet. Aufgrund des vorhergesagten Gegenwinds haben wir nur mit etwa 3,5-4 Knoten Fahrt kalkuliert, doch wir machen gute 4,5 Knoten. Unsere Hoffnung steigt, dass wir die knapp 40 sm nach Muxia bis zum frühen Abend zurückgelegt haben.

Doch kurz vor dem Kap Finisterre setzt dann ein unangenehmer Gegenstrom ein, der unsere Fahrt auf unter drei Knoten herunterbremst. Doch dafür passieren wir das Kap Finisterre mit nur wenig Wind und Schwell. Während unserer langsamen Fahrt erreicht uns über VHF ein Wetterbericht für den kommenden Tag. Wir werden informiert, dass morgen am Kap Finisterre starker Nebel und Nordwestwind von bis zu 5 Beaufort erwartet wird, natürlich mit entsprechendem Seegang. Auch wenn wir nur langsam um das Kap kommen, so sind wir froh, dass wir uns für den heutigen, ruhigen Tag entschieden haben, um das Kap Finisterre zu runden.

Kap Finisterre mit Nebel
Nebel am Kap Finisterre
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Von dem Kap selbst sind wir ein wenig enttäuscht. Der Himmel ist grau, die Sicht ist schlecht – ein bisschen spektakulärer hätten wir uns das legendäre Kap Finisterre dann doch vorgestellt.

steinige Einfahrt in den Ria de Camarinas
steinige Einfahrt nach Muxia
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Dafür wird die Einfahrt nach Muxia dann etwas aufregender. Zu beiden Seiten der Einfahrt liegen große Steine und Felsen im Wasser. Im Handbuch wird ein exakter Steuerkurs von 81 Grad empfohlen. Obwohl wir uns genau an die Angaben im Handbuch halten, haben wir recht dicht an unserer Steuerbordseite brechende Wellen, die auf die nahen Steine hinweisen. Wir sind froh, dass wir diese Einfahrt nicht bei Nacht machen müssen.

Die nächste Etappe ist geschafft, nun ist das Wetter an der Reihe. In den kommenden Tagen werden wir das aufziehende Tief genau beobachten um zu sehen, ob das Wetter passt für die Biskaya.

Klein aber Fein

Nachdem wir zwei Tage in dem ruhigen, von Sandstränden umgebenen Porto Novo verbracht haben, sind wir nun weitergezogen in den kleinen Hafen von San Vincente do Mar. Wir hatten gehofft, dass endlich einmal die Bedingungen stimmen würden, um unseren Blister einmal auszuprobieren.

Alter Speicher in Porto Novo
Alter Speicher in Porto Novo
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Noch in Baiona haben wir den Blister spaßeshalber mal am Steg gesetzt und können es nun kaum erwarten, das gute Stück mal in Aktion zu erleben. Doch leider verhält sich der Wind heute nahezu wie im Mittelmeer. Schwach, und kaum ist man um die Ecke getuckert und glaubt sich nun den passenden Winkel zum Wind erarbeitet zu haben, so dreht er mit einem mit und der Windwinkel ist erneut zu steil zum Segel setzen.

THO kokkino mit gesetztem Blister
THO kokkino mit gesetztem Blister
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

So müssen wir uns also nochmals gedulden, was den Blister anbelangt, doch der passende Tag für dieses Segel kommt bestimmt noch.

San Vincente do Mar Galizien
San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Mit dem Hafen von San Vincente do Mar haben wir einen hübschen kleinen Flecken entdeckt. Der Hafen liegt nahe der Einfahrt zum Ria de Arousa und das Meer sowie der Fluss sind gespickt mit großen Steinen und Felsen. Landschaftlich gefällt es uns hier sehr gut, es sieht wirklich malerisch aus. Ein kleines Paradies. Der kleine Hafen tut sein Übriges. Wir liegen ruhig wie in Abrahams Schoß, sehr ungewöhnlich für diese Küste, und sind mit eines der größten Boote im Hafen. Nicht heimische Segler scheinen eher selten hierher zu kommen. Der Hafen ist wohl einfach zu klein.

Erstaunlich ist das Engagement des Personals. Wie im Mittelmeer gibt es Marineros, die beim Anlegen helfen und sich sogar um die Boote der Dauerlieger kümmern – inklusive Bootswäsche, Motor laufen lassen und sogar Spazierfahrten mit den Booten unternehmen, damit diese nicht so lange liegen. Ein kleiner, aber feiner Hafen.

Wanderweg San Vincente do Mar
Wanderweg am Strand von San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Steine San Vincente do Mar
Steinformation in San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Wir unternehmen gleich einen kleinen Ausflug am Wasser entlang und bewundern die teilweise riesigen Steinformationen und einen schönen Sonnenuntergang. Der Abstecher nach San Vincente do Mar hat sich auf jeden Fall gelohnt und zudem haben wir die nächste Etappe, die uns nach Muros führen soll, um ein paar Meilen verkürzt.

Sonnenuntergang San Vincente do Mar
Sonnenuntergang in San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Steingebilde in San Vincente do Mar
Steingebilde in San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Steinriesen in San Vincente do Mar
Steinriesen in San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Steinkoloss in San Vincente do Mar
Steinkoloss in San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln