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Oberndorfer Herbstregatta

Langsam aber sicher neigt sich die Segel-Saison ihrem Ende zu. Traditionell veranstaltet der die Seglergemeinschaft Oberndorf die Herbstregatta rund Medemgrund.

Zum ersten Mal sind wir zu diesem Zeitpunkt mit unserem Schiff in Oberndorf und wollen an diesem Ereignis teilnehmen, auch wenn unsere THO kokkino aufgrund ihrer Bauweise sicher kein Regattaschiff ist. Dies legt auch im Vorfeld die Suche nach Vergleichswerten für die Regatta-Wertung nahe und die Tatsache, dass solche Werte nicht zu finden sind.

Doch was soll`s: Dabei sein ist schließlich alles. Auch wenn wir zu Teilnahme früh aufstehen müssen. Der Start ist um 10.00 Uhr auf der Elbe, doch da müssen wir erst einmal hin.

Auf dem Weg zum Start
Oste im Nebel
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Morgens um kurz nach sieben treffen wir uns mit Jörg von der SY Nereide am Steg. Er will uns als dritter Mann begleiten. Es ist so nebelig, dass man kaum die Schiffe sehen kann. Und wie man sich denken kann, gibt es bei einem solchen Nebel auch nicht viel Wind.

THO kokkino im Nebel
Dicker Nebel auf der Oste
Photo: (c) Henning Kuhne

Bei völliger Windstille machen wir uns durch die dicke Suppe auf zur Ostemündung, allerdings ohne viel Hoffnung, dass sich die Windbedingungen noch groß ändern werden. Trotzdem wollen wir uns die Lage auf der Elbe wenigstens ansehen und das stimmungsvolle Gleiten durch den Nebel ist das Aufbrechen allein schon wert.

Nebel-Fahrt auf der Oste
Aufbruch zum Regatta-Start im Nebel
Photo: (c) Henning Kuhne
Begleitboote auf der Oste
Begleitboote der Oberndorfer Herbstregatta im Nebel auf der Oste
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Doch mit Grausen denken wir an die vielen Male auf unserer Reise zurück, als der Wind eingeschlafen ist und die Segel uns mit ihrem müden „Flapp,flapp“ den letzten Nerv raubten und das arme Material bemitleideten. So fällt uns die Entscheidung schon im Vorfeld leicht: Sollte es auf der Elbe genauso windstill sein, segeln wir gar nicht erst los.

Warten auf den Start
Warten auf den Start der Oberndorfer Herbstregatta
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Es kommt wie befürchtet, wir haben auch beim Start auf der Elbe keinerlei Wind. Die kleinen, leichten Boote können damit noch umgehen, versuchen es mit Schmetterlingssegeln und wir schonen unsere Segel und unsere Nerven, indem wir uns aufs Zuschauen beschränken.

Regattafeld
Regattafeld der Oberndorfer Herbstregatta
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Toll sehen die Schiffe aus, die in der kleinen Gruppe der Blister-Segler segeln und ihre riesigen bunten Segel hissen. Doch wirklich vorankommen tun auch diese nicht.

Start der Blister-Segler
Start der Gruppe Blister der Oberndorfer Herbstregatta
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Blister-Segler auf der Elbe
Blister-Segler der Oberndorfer Herbstregatta
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Wir machen uns auf den Rückweg und warten am Steg auf die ehrgeizigen Regattateilnehmer. Sie sind lange unterwegs, brauchen teils für die Strecke dreimal so lange wie in den Vorjahren, auch wenn es auf dem Rückweg noch etwas Wind gegeben haben soll, wenn auch nur zum kreuzen, also eher von vorn.

Wir sind froh, dass wir uns das erspart haben, die Siegerparty ist hinterher trotzdem toll und wir begnügen uns mit dem inoffiziellen, nicht anerkannten Titel: First Ship Home.

Klein aber Fein

Nachdem wir zwei Tage in dem ruhigen, von Sandstränden umgebenen Porto Novo verbracht haben, sind wir nun weitergezogen in den kleinen Hafen von San Vincente do Mar. Wir hatten gehofft, dass endlich einmal die Bedingungen stimmen würden, um unseren Blister einmal auszuprobieren.

Alter Speicher in Porto Novo
Alter Speicher in Porto Novo
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Noch in Baiona haben wir den Blister spaßeshalber mal am Steg gesetzt und können es nun kaum erwarten, das gute Stück mal in Aktion zu erleben. Doch leider verhält sich der Wind heute nahezu wie im Mittelmeer. Schwach, und kaum ist man um die Ecke getuckert und glaubt sich nun den passenden Winkel zum Wind erarbeitet zu haben, so dreht er mit einem mit und der Windwinkel ist erneut zu steil zum Segel setzen.

THO kokkino mit gesetztem Blister
THO kokkino mit gesetztem Blister
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

So müssen wir uns also nochmals gedulden, was den Blister anbelangt, doch der passende Tag für dieses Segel kommt bestimmt noch.

San Vincente do Mar Galizien
San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Mit dem Hafen von San Vincente do Mar haben wir einen hübschen kleinen Flecken entdeckt. Der Hafen liegt nahe der Einfahrt zum Ria de Arousa und das Meer sowie der Fluss sind gespickt mit großen Steinen und Felsen. Landschaftlich gefällt es uns hier sehr gut, es sieht wirklich malerisch aus. Ein kleines Paradies. Der kleine Hafen tut sein Übriges. Wir liegen ruhig wie in Abrahams Schoß, sehr ungewöhnlich für diese Küste, und sind mit eines der größten Boote im Hafen. Nicht heimische Segler scheinen eher selten hierher zu kommen. Der Hafen ist wohl einfach zu klein.

Erstaunlich ist das Engagement des Personals. Wie im Mittelmeer gibt es Marineros, die beim Anlegen helfen und sich sogar um die Boote der Dauerlieger kümmern – inklusive Bootswäsche, Motor laufen lassen und sogar Spazierfahrten mit den Booten unternehmen, damit diese nicht so lange liegen. Ein kleiner, aber feiner Hafen.

Wanderweg San Vincente do Mar
Wanderweg am Strand von San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Steine San Vincente do Mar
Steinformation in San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Wir unternehmen gleich einen kleinen Ausflug am Wasser entlang und bewundern die teilweise riesigen Steinformationen und einen schönen Sonnenuntergang. Der Abstecher nach San Vincente do Mar hat sich auf jeden Fall gelohnt und zudem haben wir die nächste Etappe, die uns nach Muros führen soll, um ein paar Meilen verkürzt.

Sonnenuntergang San Vincente do Mar
Sonnenuntergang in San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Steingebilde in San Vincente do Mar
Steingebilde in San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Steinriesen in San Vincente do Mar
Steinriesen in San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Steinkoloss in San Vincente do Mar
Steinkoloss in San Vincente do Mar
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln