Endlich geht es weiter. Die THO ist wieder startklar und wir sind voller Tatendrang. Es fällt uns nicht schwer, die Gouvia Marina zu verlassen. Auf dem Weg in den Korfu Channel, der zwischen der Insel Korfu und Albanien verläuft, treffen wir wieder auf Michael, unseren Flottillenkameraden von der Beluga, jetzt wieder in Begleitung seiner Frau Bärbel. Über Funk besprechen wir das nächste Ziel. Erst ist eine Bucht an der Nordspitze Korfus in unserem Visier. Doch da wir gut voran kommen und es genießen, wieder auf dem Wasser unterwegs zu sein, segeln wir weiter bis Errikousa, einer kleinen Insel nordwestlich von Korfu.
Am späten Nachmittag machen wir dort mit Heckanker und Landleinen in einem kleinen Hafen fest. Um uns herum sind bereits dicke Wolken aufgezogen und deuten auf das vorhergesagte Gewitter hin. Das Unwetter beginnt dann in der Nacht. Blitze zucken am Himmel und starker Regen zwingt uns dazu, die Luken zu verschließen.
Auch am Morgen ist es noch nicht besser. Im Gegenteil, der Regen entwickelt sich zu einer wahren Sintflut und an den Lehmhügeln an Land bilden zum Teil richtige Wasserfälle. Vom Cockpit aus betrachten wir das Hafenpanorama, über das der Regen hinwegpeitscht. Wir sind ganz froh, bei dem Wetterchen nicht unterwegs zu sein und warten darauf, dass das Unwetter vorüberzieht. Gerne würden wir uns an Land ein wenig die Beine vertreten und uns die Insel ansehen.
Am frühen Abend hört der Regen endlich auf und wir rudern mit dem Dinghi an Land. Der Weg bis zu dem kleinen Ort ist lehmig und überschwemmt, wir fühlen uns fast wie bei einer Wattwanderung. Doch es lohnt sich. Es gibt noch ein paar kleine Buchten und die Aussicht auf das Meer hinaus ist herrlich. Das Unwetter ist bereits wieder vergessen. Morgen oder übermorgen soll es dann weitergehen nach Italien – unser erster „längerer Schlag“ mit der THO.