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Blau

Heute streichen wir endlich das neue Antifouling; blaues Antifouling. Das Blau ist schön kräftig, etwas dunkler als das vorherige und passt gut zu unserem roten Rumpf. Das dickflüssige Antifouling ist schwer und lässt sich nicht gut streichen. Kaum hat man ein paar Meter mit der Farbrolle zurück gelegt, merkt man bereits seine Arme.

Doch die Mühe lohnt sich. Nach getaner Arbeit sieht das Schiff wieder aus wie neu. Das Blau glänzt in der Sonne und es ist eine wahre Freude, es anzusehen. Irgendwie erinnert uns die Farbe an ein Bild von Yves Klein; IKB 73. Auf dem Bild nichts zu sehen außer der Farbe Blau – trotzdem ein sehr ansprechendes Bild.

Als letztes bessern wir noch ein paar Stellen am Wasserpass aus, wo sich mit dem Klebeband, mit welchem wir diesen zum Streichen des Antifoulings abgeklebt hatten, leider auch die Farbe mit abgelöst hat.

THO kokkino frisch gestrichen Steuerbordseite
THO kokkino frisch gestrichen Steuerbordseite
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Nun fehlen nur noch die neuen Anoden, dann können wir wieder ins Wasser. Schade nur, dass man im Wasser das schöne blaue Unterwasserschiff nicht mehr so gut sehen kann.

Penthouse-Blick

Seit nun beinahe einem Monat versuchen wir mit dem Hafen von Nazaré und deren Versicherung unsere bei dem Brand am 19. März entstandenen Schäden zu regulieren. Die Kommunikation mit der Versicherung ist nur über Mittelsmänner möglich, auf direkte Anfragen reagieren sie nicht. Email als Kommunikationsmittel scheint sich noch nicht durchgesetzt zu haben.

Ein Taucher hat sich zwischenzeitlich unser Unterwasserschiff angesehen und uns mitgeteilt, dass unsere Anoden, die den Rumpf vor galvanischer Korrosion schützen sollen, wegkorrodiert sind. Das heißt, dass der Starkstrom möglicherweise auch den Rumpf selbst angegriffen haben könnte, da er, nachdem die Anoden verbraucht waren, nicht mehr von diesen geschützt worden ist.

Für uns heißt das, dass wir auf jeden Fall aus dem Wasser müssen um den Rumpf zu prüfen und die Anoden zu ersetzen. Das passt uns, da wir nun gerade aufbruchbereit waren und nun sogar ideale, südliche Winde haben, gar nicht in den Kram. Doch ohne Anoden weiterfahren ist uns zu riskant, gerade nach den unschönen Erfahrungen am 19. März hier in Nazaré.

So lassen wir heute endlich unser Schiff aus dem Wasser holen, auch wenn wir bisher keine Deckungszusage der Versicherung haben.

Für den Kranfahrer bringen wir breite blaue Markierungen am Rumpf an, damit er die Krangurte an den Spanten anbringen kann, an denen der Rumpf verstärkt ist. Doch die Mühe hätten wir uns sparen können. Nach einigem Hin und Her versteht er zwar, was wir von ihm wollen, doch die Gurte des Krans lassen sich nach seiner Aussage nicht so dicht bei einander anbringen, wie es nötig wäre. Wir haben Glück, dass er durch puren Zufall mit den Gurten um Haaresbreite das Echolot und die Anoden verpasst, und uns somit keine Beulen in den Rumpf drückt oder das Echolot beschädigt.

Dann wird unser Schiff auf einem Trailer platziert, da im Hafen keine Stützen vorhanden sind, die stark genug wären, unser Boot zu halten. Alec von Nazaré Nautica baut mit Stahlträgern und Holzklötzen eine etwas abenteuerlich anmutende Konstruktion, auf der unsere THO zu stehen kommt. Zu guter Letzt wird der Rumpf noch mit zwei Trägern seitlich gestützt.

 

Wir stehen nun mit unserem Boot direkt am Wasser mit Penthouse-Blick über den Hafen von Nazaré. Morgen soll der Gutachter der Versicherung nochmals vorbei kommen. Wir hoffen, dass es dann endlich voran geht und die notwendigen Arbeiten zügig erledigt werden.