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Amalfi – gerne von Ferne

Der nächste Golf steht an – nein, kein Mietwagen -, der Golf von Salerno. In einem Rutsch wollen wir bis Amalfi. Michael und Bärbel von der SY Beluga haben eine Telefonnummer von jemandem, bei dem man sich vorab einen günstigen Hafenplatz in Amalfi sichern kann. Doch alles, was wir auf Nachfrage geboten bekommen, ist ein Platz ohne Strom und ohne Wasser für 40 € pro Boot und Nacht. Da es nur wenige Meilen weiter östlich noch einen weiteren kleinen Hafen namens Maiori gibt, drehen wir kurzerhand ab und versuchen dort unser Glück.

Die Einfahrt ist zwar noch enger und abenteuerlicher als Acciaroli, doch auf der linken Seite lachen uns gleich ausgeschilderte Transitplätze an. Kurzerhand nehmen wir diese in Beschlag und als wir uns nach dem Preis erkundigen, werden wir nur erstaunt angesehen. Schließlich handele es sich um Transitplätze.

Am nächsten Morgen gehen wir dann zur Bushaltestelle hinter dem Hafen und fahren für 2,20 € pro Nase nach Amalfi. Endstation ist direkt am Hafen und wir werfen neugierig einen Blick auf die verpassten Anlegemöglichkeiten. Uns kommt das kalte Grausen, ein Platz schlechter als der andere. Ständiger Fährverkehr sorgt für ein unruhiges Hafenbecken. Die Stadt ist überlaufen von Touristen und ein vor dem Hafen ankerndes Kreuzfahrtschiff sorgt für zusätzlichen Trubel. Jetzt sind wir dem Stegvermieter dankbar, dass er sich am Telefon unseren Preisvorstellungen verschlossen hat. So können wir die Küste von Amalfi von einem ruhigen Hafen aus genießen.

Amalfi
Amalfi Hafen mit Blick auf das Friedhofs-Monument
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Grand Tour mit Fiat Punto

Von Acciaroli aus wollen wir einen Ausflug nach Paestum unternehmen. Paestum ist eine im 6. Jahrhundert v. Chr. von den Griechen gegründete Stadt, wo man die schönsten erhaltenen Tempel des italienischen Festlands finden kann.

Unser Mietwagen für diese Tour stammt allerdings nicht von einer Mietwagenfirma, sondern von einem Privatmann, der seinen Wagen eher so nebenbei vermietet. Der große Vorteil ist, dass eine komplizierte Übergabe mit Dokumentation des Fahrzeugzustands entfallen kann. Unser gemieteter Fiat Punto hat an allen landesüblichen Stellen Beulen und dem Kilometerzähler ist auch nur begrenzt Vertrauen zu schenken. Noch vor dem Losfahren müssen wir jedoch feststellen, dass keinerlei Kartenmaterial an Bord ist. Etwas ungünstig, wenn man nicht ortskundig ist. Auf Nachfrage bekommen wir einen sehr groben Google Maps Ausdruck und die Auskunft, wer nach Paestum will, muss sich eigentlich nur immer Richtung Salerno halten. So schlecht ist dieser Tipp gar nicht und wir finden problemlos unser Ziel.

Unseres Erachtens hat sich der Ausflug nach Paestum auf jeden Fall gelohnt. Die Tempel sind wirklich beeindruckend und äußerst photogen. (Den Mietwagen haben wir ohne weitere Beulen zurück gebracht.)

Poseidon Tempel in Paestum
Poseidon Tempel in Paestum
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Poseidon Tempel
Poseidon Tempel Paestum
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Athene Tempel in Paestum
Athene Tempel in Paestum
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Athene Tempel
Athene Tempel Paestum
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Museumsstück aus Paestum
Museumsstück aus Paestum
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Leibesertüchtigung

Wir haben den Golf von Policastro gut hinter uns gebracht und wollen nun weiter. Unterwegs hatten wir gehört, der nächstgelegene Hafen von Acciaroli sei angeblich geschlossen. Doch bereits lange vor der direkten Ansteuerung macht der Hafen einen ganz anderen Eindruck. Überall kann man Boote liegen sehen und uns kommt sogar ein Fischerboot aus der Einfahrt entgegen. Wir versuchen also unser Glück.

Hafen von Acciaroli
Hafen von Acciaroli
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Allerdings ist die Einfahrt recht flach und wir freuen uns mal wieder über unseren Schwenkkiel. Der Schwenkkiel sollte ohnehin regelmäßig bewegt werden, um diesen frei von Bewuchs und gängig zu halten. Indessen entwickelt sich in diesen flachen Häfen hier, das Kiel kurbeln zum echten Programm der Leibesertüchtigung. Wir kurbeln also wieder einmal den Kiel nach oben und fahren dann etwas gelassener in den kleinen Hafen. Nach dem Anlegen erfahren wir dann sogar, dass wir auf kostenlosen Transitplätzen liegen, diesmal schon, ohne nochmals umlegen zu müssen. Somit ist unser Ausgangshafen gefunden, von dem aus wir einen Ausflug machen werden. Körperliche Betätigung kann sich lohnen.