Endlich starten wir nach Trizonia. Wir sind richtig motiviert, lassen uns aber mit dem Ablegen Zeit, da nahezu Windstille herrscht und es erst gegen Nachmittag besser werden soll.
Das Ablegen klappt hervorragend. Beim Motoren im Kanal von Messolonghi führt uns ein Fischer vor Augen, wie empfehlenswert es ist, im Fahrwasser zu bleiben. Er steht dicht an der Fahrrinne im Wasser. Doch das Wasser reicht ihm nicht einmal annähernd bis zu den Knien. Wir achten auf unseren Kurs.
Als wir dann tiefes Wasser erreichen, setzen wir gleich Segel und schauen, was der Wind so hergibt. Viel ist es nicht gerade, vorerst müssen wir uns mit 2 Knoten Fahrt begnügen. Doch wir segeln und genießen es.
Bereits jetzt sind wir froh, dass Jupp uns begleitet. So viele Handgriffe sind zu tun, einer steht immer am Ruder und ist unabkömmlich. Solange die Handgriffe nicht gelernt sind, sind zwei Leute fast zu wenig.
Der Wind fällt genau von achtern ein und bald gehen wir zum Schmetterlingssegeln über. Wir baumen die Fock zur einen Seite hin aus, das Großsegel befestigen wir auf der anderen. So treiben wir gemütlich und müssen bald akzeptieren, dass wir es nicht bis Trizonia schaffen werden. Zumindest nicht ohne eine Nachtfahrt. Auf diese sind wir nun bei unserem ersten Törn nicht scharf und sehen uns deshalb in der Seekarte nach einer Alternative um. Wir entscheiden uns für Nafpaktos hinter der Brücke von Patras.
Um die Brücke passieren zu dürfen, setzen wir unseren ersten Funkspruch von Bord ab und bekommen das Okay für die südliche Durchfahrt. Als wir uns die THO zum ersten Mal angesehen haben, sind wir über diese Brücke gefahren. Wer hätte damals gedacht, dass wir auch unter ihr hindurch segeln werden.
Nachdem wir die Brücke passiert haben, können wir schon Kurs Nafpaktos anlegen. Es liegt zwar noch ein gutes Stück entfernt, doch das liegt eher an unserer Geschwindigkeit als an der Distanz.
Der Hafen von Nafpaktos soll sehr idyllisch, aber leider auch sehr klein und eng sein. Eher etwas für Fischerboote als für Yachten. So lange wir nicht ausreichend geübt sind, wollen wir das lieber nicht riskieren und ankern stattdessen vor dem Hafen.
Das Ankermanöver klappt ganz gut, auch wenn sich der Anker erst beim zweiten Versuch eingräbt. Nun können wir einen ruhigen Abend mit einem tollen Blick auf die beleuchtete Brücke von Patras auf der einen Seite und der Burg über Nafpaktos auf der anderen genießen.
Ein Gedanke zu „Nafpaktos“