Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein begrüßen uns am Morgen; recht windig ist es aber immer noch.
Nach dem Frühstück wollen wir endlich mal die Bilge in der Achterkoje sauber machen. Darin schwimmt immer noch etwas Wasser, vermischt mit Öl von unserem letzten Ölwechsel. Mit einer handelsüblichen Spritze ziehen wir die Flüssigkeit aus der Bilge. Dabei mischen sich rote Flecken dazu – Rost? Als wir die letzten Reste des Bilgenwassers mit einem Lappen aufnehmen, findet sich geringfügig Rost unter der manuellen Bilgenpumpe. Da nun aber alles wieder leidlich sauber ist, sieht es nur halb so wild aus. Endlich können wir mal einen Tagesordnungspunkt unseres ursprünglichen Programms abhaken.
Es ist immer noch recht früh am Tag und wir haben noch einige Stunden Tageslicht. Wir machen uns als nächstes an den offenliegenden Ballast, der aus tonnenweise Blei mit einer oben auf drapierten Schicht aus Eisenschrott besteht. Der Gutachter hatte ihn bei seiner Arbeit in seinem Tatendrang geöffnet und mit kontrolliert. Allerdings hatte ihn der Ehrgeiz verlassen als er merkte, dass der Rost nicht nur das Volumen des Eisenschrotts verändert, sondern sich auch die Abdeckung verformt hatte. Das Verschließen hatte sich als so schwierig erwiesen, so dass er es aufgegeben hatte und das Ganze seit dem offenliegt. Wir machen uns also mit Brecheisen und Hammer ans Werk und klopfen mühsam so viel Eisenschrott heraus, bis der Deckel wieder passt. Der kleinteilige Eisenschrott spritzt dabei durch den ganzen Salon. Um eine erneute ordentliche Runde Putzen werden wir wohl kaum herum kommen. Aber immerhin können wir einen weiteren Punkt auf unserer Liste abhaken – was schönes Wetter so alles bewirken kann.
Wir laden Jupp noch für den Abend zum Kartenspielen ein, so bekommt der Tag noch einen gebührenden Abschluss.
Ein Gedanke zu „Bilgenwasser und rohe Gewalt“