Etwa 150 Seemeilen lang ist unsere nächste Etappe nach Lagos/Portugal und wir rechnen, da wir abends starten, mit zwei Nachtfahrten und eineinhalb Tagen. Gleich am ersten Abend zücken wir endlich einmal rechtzeitig die Kamera, um einen Delfin zu erwischen. Zwar taucht dieser gerade unter unser Boot ab, doch gerade so haben wir ihn noch erwischt.
Die erste Nacht ist recht rau. Es zieht eine Kaltfront dicht nördlich von uns durch; der Wind ist stärker als vorhergesagt, aber sehr wechselhaft und die See entsprechend aufgewühlt. Beim Runden des Kap Trafalgar, von welchem man sich wegen eines langgestreckten Flachs gut freihalten sollte, zieht ein Gewitter über uns hinweg, so dass die Nachtfahrt nicht langweilig wird.
Am nächsten Morgen ist das raue Wetter überstanden. Der Wind bleibt aber ebenso unbeständig wie im Mittelmeer. Innerhalb weniger Stunden dreht er auf alle Richtungen und die Stärke schwankt zwischen 0 bis 22 Knoten Wind. Mehrfach ziehen wir die Segel hoch, nur um sie nach wenigen Stunden wieder herunter zu nehmen, bis das Spiel von Neuem beginnt. Auch unsere Geschwindigkeit schwankt mehr als je zuvor. Von unter 2 Knoten bis zu 6 Knoten ist alles dabei, wobei das Mittel am Ende unter 4 Knoten liegt.
Nach 44 Stunden sind wir dann endlich in Lagos. Die Einfahrt zum Hafen liegt in einem kleinen Fluss und sieht richtig nett aus. Vor der Marina spannt sich eine Fußgängerbrücke über den Fluss und bevor diese für ein Boot öffnet, muss man an einem Wartesteg festmachen und die Formalitäten klären. Nachdem der offizielle Teil geklärt ist, funken wir die Brücke an und dürfen unter dieser hindurchfahren. Der Hafen macht einen netten Eindruck und wir sehen an den Stegen durchaus den ein oder anderen Langfahrtsegler. Hier werden wir uns erst einmal von der letzten Etappe ausruhen und uns unser nächstes Ziel überlegen.