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Tiefenentspannung

Heute wollen wir Rolf von der Schnorki helfen, seine Solarpanele zu montieren. Sie sollen seitlich an die Seereling geschraubt werden und dazu kann er gut noch ein paar helfende Hände gebrauchen. Die Vorarbeiten hat er schon geleistet und alle Kabel sind bereits verlegt. Wir müssen die Panele nur noch an Bord bringen, die Löcher für die Schrauben an die richtigen Stellen bohren und die Panele montieren.

Nach getaner Arbeit gönnen wir uns einen Kaffee. Im Café gesellt sich bald Thomy von der Tochida zu uns. Er ist ein Freund von Timm, dem Voreigner unseres Bootes, und wir kennen ihn noch aus der Zeit, als wir unser Boot erst noch erwerben wollten. Nach einem längeren Aufenthalt in der Heimat, ist er nun wieder in Messolonghi und wir unterhalten uns über die Eigenheiten unserer Boote.

Wir verabreden uns für den Abend, um unsere Unterhaltung fortzusetzen und machen uns dann an diverse Aufräumarbeiten bei uns an Bord.

Am Abend lernen wir dann von Thomy, was Tiefenentspannung wirklich bedeutet. Thomy wurde heute von einem Bekannten gefragt, wie es denn bei ihm voran gehe und ob sein Tag erfolgreich gewesen sei. Thomy antwortete darauf, er sei zufrieden, er hätte heute zwei Bilder aufgehängt. Erst der zweifelnde Blick seines Gegenüber hat ihn aufmerken lassen, dass das nun in der Tat etwas seltsam geklungen haben mag. In diesem Zusammenhang ist ihm eine ähnliche Begegnung eingefallen. Damals hatte er einen bekannten Segler gefragt, wie denn seine Pläne für die nächste Zeit seien und dieser antwortete: „Ach, ich habe vor, diese Woche eine Schraube zu kaufen.“ Wenn das mal keine Tiefenentspannung ist! Denn diese Entscheidung, ob man denn nun eine Schraube kauft, oder ob man sie vielleicht doch nicht braucht, ist in der Tat gewichtig.

Wir jedenfalls amüsieren uns köstlich bei dieser Geschichte und fragen uns, wie lange es wohl bei uns dauern wird, bis wir den Kauf einer einzelnen Schraube als echtes Projekt betrachten werden.