Seit zwei Tagen haben wir richtig schlechtes Wetter. Es stürmt ununterbrochen, eine Böe jagt die nächste, die Leinen zerren kräftig und im Boot ist es richtig unruhig.
Selbst die großen Fischtrawler liegen bereits seit drei Tagen im Hafen. Das ist ungewöhnlich, denn normalerweise gönnen diese sich höchstens einmal an einem Sonntag eine Ruhepause. Dann wurde gestern der Hafen von Nazaré als geschlossen erklärt und kein Schiff fährt mehr raus oder rein.
Das Hafenbecken ist voll von Wellen und Schaumkronen und die Hafeneinfahrt sieht ebenfalls mehr als ungemütlich aus. Vielleicht wäre ein Passieren mit starkem Motor noch möglich, doch auf jeden Fall riskant.
Heute morgen erleben wir nun, dass der Schwell im Hafenbecken auch den großen Fischtrawlern Probleme bereitet. Eine der dicken Festmacherleinen des Trawlers Fiuza ist unter der Belastung von Wind und Wellen gerissen. Hinter dem betroffenen Schiff liegen zwei weitere große Fischtrawler im Päckchen und das losgerissene Schiff treibt seitlich auf die beiden anderen.
Ein kleines Fischerboot aus Nazaré ist gleich zur Stelle um unter Anleitung der Polícia Maritima zu helfen. Der große Fischertrawler muss gegen den Wind wieder an den Pier gezogen werden. Es ist kaum vorstellbar, dass das kleine Fischerboot die Kraft aufbringen soll, das große, schwere Schiff durch den doch sehr kräftigen Wind zu ziehen.
Doch die Rettungsaktion gelingt gut und der Trawler Fiuza kann wieder sicher am Pier festmachen.