Von unserer einsamen Bucht Cala Llentrisca auf Ibiza starten wir am frühen Abend zum spanischen Festland. Wir gehen davon aus, dass wir zwar die ersten Abendstunden über schön segeln können werden, doch dass des Nachts wie üblich der Wind einschlafen und dann nahezu Windstille herrschen wird.
Wir werden jedoch positiv überrascht. Der Wind hält fast die ganze Nacht über an und wir können einen Großteil der Strecke unter Segel zurücklegen. Mitten in der Nacht warnt unser AIS vor Kollisionsalarm mit einem Frachtschiff. Zwar ist der Frachter ausweichpflichtig, doch bisher haben wir diesbezüglich wenig Rücksichtnahme und Beachtung der Vorschriften erlebt. Dieses Mal jedoch können wir tatsächlich beobachten, dass der Frachter seinen Kurs ändert und uns ausweicht – Hut ab.
Als ersten Stop am spanischen Festland haben wir uns Dénia ausgeguckt. Zwar soll der Hafen laut Führer nicht gerade schön sein, doch wir hoffen, dass es dort wenigstens etwas günstiger sein wird, als in einem Touristenhafen.
Als wir in den Hafen einlaufen, stellen wir jedoch fest, dass der Ort einen ganz netten Eindruck macht. Die Marineros sind freundlich und hilfsbereit und wir haben vom Steg aus einen schönen Blick auf das Bergmassiv Montgó mit dem netten Beinamen „der schlafende Elefant“. Sein Ausläufer schlängelt sich wie ein Rüssel zum Meer hin, daher der Name.
Am Nachmittag ist es dann vorbei mit Windstille vom Vormittag. Der schlafende Elefant scheint am Morgen den Wind zu blockieren, am Nachmittag erwacht er dann zum Leben und es fängt ordentlich zu pfeifen an. Für das Liegen im Hafen ist der Wind ganz angenehm, da er die vorherrschende Hitze ein wenig vertreibt, doch An- und Ablegen wird nun anspruchsvoll. Die nächste Etappe werden wir auf jeden Fall am frühen Morgen antreten, damit der schlafende Elefant uns zur Mittagszeit nicht seinen Seewind entgegen bläst und am Besten bereits weit hinter uns liegt.