Das große Thema des Vorabends ist das Ablegemanöver im Acheron. Der Fluss ist kaum so breit wie unser Schiff lang ist und an den Ufern reichlich mit Schilf bewachsen. Ein Wendemanöver ist selbst für erfahrene Segler nicht ganz ohne. Da wir Stress am frühen Morgen vermeiden wollen, überlegen wir uns ein elegantes Drehen des Bootes am Steg mit Leinen. Am Heck bleibt die THO die ganze Zeit über fest und wird von einem Helfer gehalten. Die Strömung erledigt des Rest indem sie unseren Bug um 180 Grad dreht. Nun liegen wir ein Schiff weiter vorn im Päckchen und können ganz einfach vorwärts ablegen. Wir sind zufrieden.
Vom Acheron aus geht es weiter an der griechischen Festlandküste nach Sivota. Michael kennt dort eine schöne kleine Bucht, die in der Mitte durch eine Sandbank geteilt wird – die End Bay. Vor der Einfahrt müssen wir mehrere Untiefen umschiffen und haben teilweise kaum mehr 5 Meter Wasser unter dem Kiel. Beständig haben wir den Tiefenmesser im Blick. Wir müssen noch um einen Felsen herum, dann erblicken wir die Bucht. Sie sieht wirklich toll aus, allerdings auch sehr voll. Überall sind Surfer, Schwimmer und Paddler und zu allem Überfluss ankert auch noch ein Touristenausflugsdampfer in der Bucht.
Michael hat bereits per Heckanker und Landleinen festgemacht und das ausgerechnet hinter dem Touristendampfer. Es ist kaum zu erkennen, wie er dort hingekommen ist, aber wir folgen ihm trotzdem. Unser Heckankermanöver klappt diesmal super und wir liegen genau richtig.
Am Abend kehrt in der Bucht Ruhe ein, wir sind fast für uns. Über uns ein klarer Sternenhimmel, um uns herum Wasser und sonst nichts…