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Kunst am Bau

Man kann es mögen oder nicht, doch für Portugal ist es einfach typisch: bemalte Fliesen, genannt Azulejos. In Lissabon haben wir ganze Häuser gesehen, die mit diesen bemalten Fliesen verklinkert waren. Teilweise war das Gesamtbild wirklich schön oder zumindest sehr originell, manchmal war es einfach nur kitschig.

maritimes Azulejo in Nazaré
maritimes Azulejo in Nazaré
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Azulejo mit Fischern und ihrem Boot
Azulejo mit Fischern und ihrem Boot
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Auch hier in Nazaré finden sich immer wieder Häuser, die mit Azulejos verziert sind. Manchmal sind es Heiligenbilder, dann wieder einmal nur eine Art Bordüre oder die einfachste Variante: Straßennamen und Hausnummern auf bemalten Fliesen.

Azulejo Fischer am Strand von Nazaré
Azulejo Fischer am Strand von Nazaré
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Doch was wir nun innerhalb der Wintermonate in den vielen kleinen Nebenstraßen so nach und nach entdeckt haben, sind kleine Bilder an manchen Hauswänden, die ein wenig der Ortsgeschichte von Nazaré festhalten, also vorwiegend über die Fischerei und die Seefahrt, meist mit dem markanten Leuchtturm von Nazaré im Hintergrund. Dieses Vermengen von Geschichte und Tradition ist eine schöne Idee und so kann man einige Zeit in den kleinen Gassen von Nazaré verbringen auf der Suche nach alten Azulejos an Hauswänden, die etwas zu Erzählen haben.

Azulejo Nazaré
Azulejo in Nazaré
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Azulejo Fischer arbeiten an ihren Netzen
Azulejo Fischer arbeiten an ihren Netzen
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Azulejo mit Fischerboot "Novo Pombo"
Azulejo mit Fischerboot „Novo Pombo“
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Azulejo mit Fischtrawler "Rosalina Maria"
Azulejo mit Fischtrawler „Rosalina Maria“
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Farewell SY Blue Calypso

Heute heißt es Abschied nehmen von Lauren & Nathan von der SY Blue Calypso.

Farewell SV Blue Calypso
Abschied von der SY Blue Calypso
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Die beiden waren noch vor uns im August hier in Nazaré angekommen. Eigentlich wollten sie nur 48 Stunden bleiben und dann weiter Richtung Kanaren und in die Karibik segeln. Doch obwohl Nathan in England 5 Jahre lang an seinem Schiff gearbeitet hat, war er noch nicht so ganz zufrieden. Schon auf der Strecke von England nach Portugal musste er feststellen, dass die Segelfläche zu klein ist.

So entschied er sich, die Möglichkeiten in Nazaré zu nutzen, das Rigg zu verändern und organisierte sich in England einen neuen, größeren Mast. Das Stellen den neuen Mastes hat dann den halben Hafen beschäftigt und auch wir konnten uns ein Bild davon machen, mit welchen Arbeiten ein solches Projekt verbunden ist.

Während Nathan mit den notwendigen Folgearbeiten an den Wanten etc. beschäftigt war, schmiedeten wir gemeinsame Pläne. Sobald sich ein Wetterfenster öffnen würde, wollten Nathan und Lauren zu den Kanarischen Inseln segeln. Da wir hingegen notgedrungen bis Ende Februar oder gar Ende März warten müssen, bis es für uns sicher wird gen Norden zu segeln, war die Überlegung, ob wir nicht Mitte Januar einfach zu viert mit der SY Blue Calypso zu den Kanaren segeln könnten. Nathan wären ein paar Hände an Bord ganz recht gewesen und für uns wäre es eine schöne Abwechslung geworden, mal wieder unterwegs zu sein. Ein Rückflug von den Kanaren nach Lissabon wäre zudem auch sehr preiswert zu haben. Für uns gab es also nicht viel zu Überlegen. Ein kleiner Abstecher in den Süden, ins Warme auf einem Segelboot – natürlich wären wir da mit dabei.

So warteten wir den Januar über gemeinsam auf das passende Wetterfenster um gen Süden zu segeln und den neuen Mast auszuprobieren. Doch dieses Fenster kam einfach nicht. Beständiges Wetter mit Wind aus der richtigen Richtung und annehmbarem Schwell für wenigstens eine Woche war nicht in Sicht.

So vergingen die Wochen und die Pläne der beiden wurden gezwungenermaßen einer intensiven Prüfung unterzogen. Nach einigem Hin und Her haben sie sich dann entschieden, erst einmal nach Lissabon zu fahren. Der Törn zu Kanarischen Inseln ist erstmal auf unbestimmte Zeit verschoben.

Und heute nun bietet sich das Fenster, um wenigstens Strecke nach Lissabon zu machen. Mäßige Winde aus Ost, vertretbarer Schwell und dazu noch Sonnenschein.

Bevor die beiden sich auf den Weg machen, trinken wir noch einen letzten Kaffee zusammen. Dann heißt es Farewell Lauren & Nathan, SY Blue Calypso und für uns auch Kanarische Inseln.

 

SV Blue Calypso beim Verlassen von Nazaré
SY Blue Calypso beim Verlassen von Nazaré
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Erbsensuppe mit Kabelsalat

Für den Abend haben wir Dody von der SY Tonga zu frischer Erbsensuppe eingeladen. Wir haben frische Brühe gekocht, doch leider konnten wir für die Suppe nirgends Erbsen auftreiben. So müssen nun Erbsen aus der Dose herhalten.

Die Suppe ist gerade fertig, da kommt Dody vorbei um für den Abend abzusagen. Sie hat spontan Besuch von einem befreundeten Seglerpärchen bekommen, die mit ihrem Wohnmobil unterwegs zu ihrem Boot sind, welches an der Algarve liegt. Und da die beiden nun schonmal da sind, kann Dody sie ja nicht einfach wieder wegschicken.

Statt das Abendessen aber nun abzusagen, laden wir Dodys Gäste Gisela und Meinhardt einfach mit ein. Da Dodys Schiff zur Zeit an Land steht und sie den Innenausbau komplett erneuert, ist ein gemütlicher Abend auf ihrer „Tonga“ ohnehin schwer möglich. Und die Suppe im Topf sieht so üppig aus, dass sie wohl auch für fünf reichen wird.

Wir verbringen einen sehr netten Abend zusammen und genießen die Suppe. Am Ende bleibt sogar noch etwas übrig. Wir wollen uns gar nicht vorstellen, wie lange wir noch daran gegessen hätten, wenn wir nicht noch unerwartete Gäste bekommen hätten. Zudem gibt es viele Erfahrungen auszutauschen und Schoten zu erzählen. Der Abend vergeht im Fluge und der Aufbruch wird immer wieder nach hinten verschoben, weil einem von uns dann doch noch eine Geschichte einfällt, die noch erzählt werden will.

Dann geht plötzlich das Licht aus. Da wir zur Zeit ja Landstrom haben, nutzen wir eine Lampe, die über 220 V läuft, um die Bordbatterien zu schonen. Diese Lampe geht auf einmal aus, ebenso der Kühlschrank, der ebenfalls über 220 V betrieben wird. Es liegt somit nicht an der Glühbirne. Dann geht das Licht und der Kühlschrank plötzlich wieder an, dann wieder aus. So geht das eine ganze Weile. Wir denken an einen Wackelkontakt. Unsere Bootsnachbarn haben keine Probleme. Wir testen den Anschluss an der Strombox am Steg, doch dieser ist in Ordnung und funktioniert.

Meinhardt packt der Ehrgeiz und er beginnt, unser Kabel zu untersuchen. Er schnappt sich einen Schraubenzieher und moniert kurzerhand die Anschlüsse ab.  Dann kontrolliert er die verschiedenen Kabel im Inneren. Eines davon ist tatsächlich tot.

Nun kommt als Nächstes die Zange zum Einsatz und unser Landstromkabel wieder peu a peu immer kürzer auf der Suche nach der Stelle, wo das Kabel beschädigt ist. Normalerweise liegt die Bruchstelle meist in der Nähe einer der Anschlüsse, so dass man in der Regel nicht allzu viel Kabel abschneiden muss. Nach einem Kabelverlust von etwa 2 Metern reagieren alle innen liegenden Kabel wieder.

Landstromkabel reparieren
Kabelsalat
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Dody spendiert uns aus ihren Beständen noch einen Satz neue Stecker, da unsere alten dank Seewasser und Seeluft schon einen leicht maroden Eindruck machen. Dann montieren Meinhardt und Dody unser Landstromkabel wieder zusammen.

Als kleines Dankeschön für die unerwarteten Mühen am späten Abend laden wir alle drei für den nächsten Tag zu einem üppigen Frühstück mit Spiegeleiern und Speck ein, bevor Gisela und Meinhardt aufbrechen nach Lissabon.