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Noch einmal Zurück

Morgen steht schon wieder unsere Rückfahrt nach Deutschland an und es gibt noch so einiges zu tun. Zuerst einmal überpinseln wir unseren Kratzer mit Farbe, damit der in unserer Abwesenheit keinen Rost ansetzt. Glücklicherweise haben wir noch ein Glas mit der richtigen Farbmischung an Bord und nach dem Überstreichen fällt die Schramme kaum noch auf.

Dann säubern wir erneut die Bilge. Nachdem wir die Stopfbuchse nachgezogen haben, dürfte auch dort nun nicht mehr viel passieren. Zudem füllen wir unseren Wassertank wieder auf und spritzen das Deck ab. In den letzten Wochen hat sich dort einiges an Wüstenstaub angesammelt, was der THO einen leichten Gelbstich verleiht.

Im Anschluss fahren wir ein letztes Mal zum Einkaufen und bunkern ordentlich Getränke und Konserven. Da wir das nächste Mal ohne Auto nach Griechenland fahren werden, wollen wir dann möglichst lange keine schweren Sachen einkaufen müssen.

So vergeht der Tag wie im Fluge. Auch unsere Sachen packen sich leider nicht alleine. Am Abend stattet uns Rolf dann einen Besuch ab und wir verbringen nochmal einen sehr netten Abend zusammen. Für den kommenden Tag verabreden wir uns zum gemeinsamen Pizza essen, bevor wir dann zur Fähre nach Igoumenitsa aufbrechen müssen.

Schön war es in Messolonghi und wenn wir nächstens wiederkommen, werden einige unser uns liebgewordenen Stegnachbarn schon unterwegs sein – so auch Rolf mit Schnorki und Trixi und Peter und viele mehr. Man sieht sich hoffentlich wieder auf See!

Der erste Kratzer

Nach nur knapp einem Tag Aufenthalt auf Trizonia, geht es schon wieder zurück nach Messolonghi. Nach Möglichkeit wollen wir die Strecke dieses Mal an einem Tag schaffen. Entsprechend früh sind wir auf den Beinen und kümmern uns um einen aktuellen Wetterbericht. Wenn die Angaben stimmen, müssen wir zumindet einen Teil der Strecke gegenan kämpfen. Nur am Morgen soll der Wind mit uns sein, am Nachmittag soll er dann drehen und uns genau auf die Nase wehen.

Nach einem kurzen Abschied von Dieter machen wir, dass wir los kommen. Je mehr Strecke wir schaffen, bis der Wind dreht, desto besser. Das Ablegen klappt vorbildlich. Wir dampfen dieses Mal in die Achterspring ein, damit wir mit dem Bug genügend Abstand zu einer Hallberg Rassy gewinnen. Diese hatte sich noch am Abend vor uns gelegt und uns nicht allzu viel Platz zum Ablegen gelassen.

Als wir aus dem Hafen heraus sind, erwartet uns tatsächlich guter Wind. Wir können gleich Segel setzen und uns heute sogar über bis zu 7,7 Knoten Fahrt erfreuen. Messolonghi erscheint tatsächlich in greifbarer Nähe.

Die Strecke bis zur Brücke von Patras vergeht wie im Flug. Vor und hinter der Brücke müssen wir allerdings mit sehr unbeständigem Wind und kräftigen Böen kämpfen. Zeitweise müssen wir das Steuer zu zweit festhalten, um nicht nach Luv gedrückt zu werden. Währenddessen können wir uns aber wieder am Funkverkehr der Brücke mit den verschiedenen Schiffen erfreuen, die teils erheblich Probleme mit rechts und links, West und Ost, sowie dem Buchstabieren ihrer eigenen Bootsnamen haben.

Erst kurz bevor wir den Kanal nach Messolonghi erreichen, dreht der Wind, wie angekündigt, gegen uns. Ein Stück können wir noch unter Fock segeln, dann muss der Motor seine Arbeit aufnehmen. Da wir im Kanal selbst sowieso motoren wollten, ist das nicht weiter schlimm. Wir hätten nicht zu hoffen gewagt, überhaupt so lange so gut voran zu kommen.

In Messolonghi sehen wir gleich, dass unser alter Liegeplatz noch frei ist und steuern diesen wieder an. Wie gewohnt drückt der Wind gegen den Steg. Dieses Mal verschätzen wir uns jedoch und lenken zu früh ein. Wir berühren mit dem Bug den Steg und kommen so zu unserem ersten selbst verursachten Kratzer. Beim zweiten Anlauf klappt das Anlegen und nachdem die Leinen fest sind, bewundern wir unsere Schramme. Sie ist nicht tief, nur ein wenig Farbe ist aufgekratzt. Wir grämen uns auch in keinster Weise. Eher sind wir erleichert, denn diese Schramme haben wir wohl schon viel eher erwartet. So ist der erste Kratzer nur am Rumpf unseres Schiffes, aber nicht im Gemüt.