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Ohne Strom ist alles Nichts

An unserem vorletzten Tag nun wagen wir uns endlich an das Schreckgespenst „12 V Batterien tauschen“ heran.

Wir kappen den Landstrom, machen den Hauptschalter aus und decken zudem die Solarpanele ab. Zwei der drei Verbraucherbatterien befinden sich unter der Salonbank und sind gut zu erreichen. Mit diesen beiden beginnen wir und schrauben die Kontakte los. Um zu vermeiden, dass noch irgendwelche Ströme fließen, müssen wir aber vor dem Austausch doch noch an die dritte Batterie ran. Diese ist weniger gut zugänglich in der Pantry untergebracht, sprich neben dem Petroleumtank versenkt. Auch dieses Patent wird zu überdenken sein. Die beiden Batterien in der Salonbank sind schnell getauscht. Die dritte in der Pantry hingegen erweist sich als harte Nuss. Die Öffnung der Versenkung ist nicht breit genug, als dass man die Batterie einfach herausheben könnte. Ein umständliches Verkanten ist notwendig. Zudem sind unzählige Kabel im Weg. Einer muss die Kabel schützen und aus dem Weg ziehen, der andere muss irgendwie die Batterie herauswuchten. Und das an einer Stelle, an der wir nicht zu zweit gleichzeitig stehen können. Nach etlichen Verrenkungen bekommen wir die Batterie dann doch irgendwie heraus. Das Versenken der neuen Batterie gestaltet sich noch schwieriger. Sie muss quasi senkrecht in die Öffnung gestellt werden. Erst wenn sie bereits ihre eigentliche Standfläche erreicht hat, reicht der Platz aus sie richtig zu stellen. Dabei muss wieder sorgfältig auf die ganzen Kabel geachtet werden. Fast einzeln müssen sie bei Hinlegen der Batterie unter dieser wieder hervorgezupft werden. Wir sind uns sicher – diesen Aufwand wollen wir garantiert nicht noch einmal betreiben.

Nach getaner Arbeit werden wir dadurch belohnt, dass unser Schiff endlich zum Leben erwacht. Mit einem Schlag funktioniert alles. Das Radio läuft, wir haben 12V Beleuchtung und die gesamte Navigationstechnik funktioniert. Wir sind begeistert. Vielleicht noch ein paar Tage, und wir könnten es wagen, vom Steg abzulegen. Da unsere Abreise aber schon kurz bevorsteht, ist stattdessen Aufräumen angesagt.

Schiffsputz dank Wettschulden

Neuer Tag, neues Glück. Allerdings haben wir am Vorabend bereits Wetten abgeschlossen, was am nächsten Tag nicht funktioniert – Wetteinsatz: Putzen.

 

Programm für heute: Motor anwerfen und ggf. Batterien laden. Wir kontrollieren den Kühlwasser- und den Ölstand, alles in Ordnung, und starten dann den Motor, nicht ohne die Befürchtung, der Dieselfilter könnte sich aufgrund der Standzeit zugesetzt haben. Aber, oh Wunder, der Motor startet ohne Probleme. Endlich haben wir etwas entdeckt das auf Anhieb funktioniert und werden nun mutig. Zum ersten Mal überhaupt wollen wir die Webasto-Heizung anwerfen; diese hatte nicht einmal der Gutachter getestet. Natürlich drehen wir nicht am Startknauf, ohne zuvor wieder Wetten abzuschließen. Dass Timm uns bereits genau erklärt hat, wo wir ein Webasto-Service-Kit zur Fehlersuche herbekommen würden, stärkt auch nicht gerade unser Vertrauen. Doch auch die Heizung tut auf Anhieb ihre Pflicht.

 

Um unser Glück bloß nicht auszureizen, verbringen wir den restlichen Tag damit, die eigentlich gar nicht fälligen Wettschulden einzulösen – sprich: Putzen und Aufräumen.