Von Calpe aus geht es nach Alicante. Dort müssen wir am 23.07. Hermann am Flughafen abliefern, da ihn in D die nächsten Termine erwarten.
Vorab haben wir gelesen, dass im Hafen von Alicante ein Nachbau der „Santissima Trinidad“ liegen soll. Die „Santissima Trinidad“ ist ein 1769 vom Stapel gelaufenes spanisches Linienschiff, welches in der Schlacht von Trafalgar gesunken ist.
Nicht nur wir sondern auch Hermann hat Interesse daran, sich ein Schiff aus dieser Zeit mal genauer anzusehen. Wann hat man auch schon mal die Gelegenheit, sich einen Vierdecker aus der Nähe anzusehen.
So machen wir uns am Abend, als es kühler wird, auf den Weg zu der Fregatte. Sie liegt auf der anderen Seite des Hafens und wir müssen von unserem Liegeplatz um den Hafen herum gehen.
Aus der Entfernung sieht das Schiff einfach monströs aus und der riesige achtere Anbau wirkt fast kitschig. Je näher wir kommen, desto mehr Unstimmigkeiten fallen uns ins Auge. Der Nachbau ist mit seinen kleinen Masten nicht nur kräftig untertakelt, sondern man kann auch sehen, wie die Schiffsplanken mehrere Zentimeter auseinander stehen. Die Achterkajüte sieht bei näherem Betrachten richtig aufgesetzt aus und die unzähligen Stückpforten sind von außen auf den Rumpf geklebt. Man hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, ein durchgehendes Scharnier anzubringen, dass es wenigstens so aussehen würde, als könne man die Stückpforte öffnen, um eine Kanone auszufahren. Am Besuchereingang, zwischen Kaimauer und Schiffsrumpf, kann man dann sogar erkennen, dass es sich bei dem Nachbau nicht einmal um ein richtiges Holzschiff handelt, sondern dass sich unter den Holzplanken ein stählerner Rumpf befindet, auf den der Nachbau der „Santissima Trinidad“ gezimmert worden ist. Wenn man sich schon bei dem Äußeren des Nachbaus so wenig Mühe gegeben hat, wollen wir uns gar nicht vorstellen, wie es nun im Inneren aussehen mag.
Am Eingang wird groß offeriert, dass man für seine 5 € Eintritt auch ein alkoholisches Getränk bekommt. Vermutlich soll dieses verschleiern helfen, was im Inneren auch mit wenig Liebe zum Detail „verbrochen“ wurde.
Wir entscheiden uns kurzerhand, den Eintrittspreis lieber für ein angemessenes Abschiedsessen mit Tapas und Sangria zu verwenden. Da haben wir vermutlich mehr davon.