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Unter Segeln

Nach einer kleinen Pause in Roccella Ionica geht weiter Richtung Reggio di Calabria, dem letzten Hafen vor der südlichen Einfahrt in die Straße von Messina.

Der Wind ist uns heute mal freundlich gesonnen und wir bitten unsere Mitsegler von der SY Beluga, Photos von der THO kokkino unter Segeln zu schießen. Da man sich schlecht selbst beim Segeln photographieren kann, freut man sich über solche Bilder ganz besonders. Vielen Dank an Bärbel und Michael von der SY Beluga!

THO kokkino unter Segeln2

Kulturprogramm

Von Le Castella aus geht es nach Roccella Ionica. Langsam tasten wir uns die Sohle des Stiefels entlang – die Etappen ziehen sich hin und der Wind ist selten mit uns.

Von Roccella Ionica aus gönnen wir uns einen Tag Kultur. Mit dem Regionalzug machen wir uns auf nach Locri. Von da aus wollen wir weiter zu der mittelalterlichen Stadt Gerace. Doch was öffentliche Verkehrsmittel angeht, ist in Locri Schluss. Die letzten Kilometer müssen wir uns ein Taxi nehmen, doch der Abstecher lohnt sich allemal. Der Ort besteht quasi nur aus alten Häuschen und kleinen Gassen, sowie Kirchen und allen vorweg die Kathedrale. Der Innenraum der Kathedrale wird von jeder Menge griechischer Säulen getragen, die vor vielen Jahrhunderten von Locri aus den Berg hinaufgeschafft wurden.

Besonders schön ist, dass der Ort wenig auf Tourismus ausgelegt ist. Die alten Gassen und Häuser muten allesamt romantisch an, ohne dass überall neumodische Restaurants, Hotels und Cafés den Blick verstellen. Auch der Blick aus dem Ort hinaus ist nicht zu verachten. Bis aufs mehr hinaus kann man blicken und in die andere Richtung weit ins Landesinnere hinein, über Olivenhaine hinweg. Ein lohneswerter netter Ausflug.

Chiesa del Sacro Cuore in Gerace
Chiesa del Sacro Cuore in Gerace
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Altar in der Kathedrale von Gerace
Altar in der Kathedrale von Gerace
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Pizzataxi in Le Castella

Früh morgens geht es weiter. Um 06.00 Uhr legen wir ab. Hell ist es zwar noch nicht, doch die Sicht ist bereits ausreichend. Nahezu gerade fahren wir rückwärts aus unserer Parklücke, was bei dem Fahrverhalten der THO schon an ein Kunststück grenzt. Dann können wir bequem im Hafenbecken drehen und gen Le Castella aufbrechen. Der Wind ist nur schwach und wir müssen mit Motorunterstützung fahren, wenn wir unser Ziel noch bei Zeiten erreichen wollen.

Die Einfahrt in den Hafen von Le Castella ist nicht ganz ungefährlich. Es wird vor mehreren Felsen in der Einfahrt gewarnt, sowohl über als auch unter Wasser. Bei Google Maps kann man diese auch ganz deutlich auf dem Satellitenbild erkennen. Bei Erreichen der Einfahrt fahren wir langsam und vorsichtig, immer mit Blick auf das Echolot. Im Hafenbecken selbst wird es auch bald flach und so halten wir uns weit außen und nehmen den erstbesten Platz, um dort längsseits festzumachen.

Nach dem Anlegen machen wir einen Spaziergang zur nahegelegenen Festung. Diese stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde im 15. Jahrhundert nochmals erweitert. Die Übergänge lassen sich teilweise deutlich erkennen.

Nach dem Kulturprogramm folgt das kulinarische. Auf dem Rückweg zum Boot bestellen wir uns ganz originell Pizza und lassen uns diese zum Boot liefern. So lässt es sich aushalten.

Küste von Le Castella
Küste von Le Castella
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln