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Drei Tage Sardinien

Drei Tage Sardinien, drei Stopps. Nun da der Motor wieder einsatzbereit ist und wir Rom hinter uns gelassen haben, geben wir ein wenig Gas. 235 Seemeilen haben wir seit Ostia bereits auf der Uhr.

Hafeneinfahrt von Santa Teresa
Santa Teresa di Gallura
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Von Bonifacio aus haben wir erst einmal nur einen kurzen Schlag nach Santa Teresa di Gallura auf Sardinien gemacht. Kaum liegt Bonifacio hinter uns, erwartet uns Wind von vorn und eine unangenehme Welle. Das Boot schaukelt schlimmer als eine Schiffschaukel auf einer Kirmes, doch wir wollen wenigstens rüber nach Sardinien.

Castelsardo
Castelsardo von See aus
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Am nächsten Tag wird die Strecke etwas länger, 30 Seemeilen nach Castelsardo. Der Wind ist besser und wir können ein gutes Stück mit der Fock motorsegeln. So kommen wir immerhin gut voran. Der kleine Ort liegt auf einem Hügel, ist von einer alten Festungsmauer umgeben und vom Hafen aus hat man einen guten Blick auf die alte Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Leider befindet sich der Hafen etwas ab vom Schuss und bis wir am Abend festgemacht haben, ist es mangels öffentlicher Verkehrsmittel zu spät, um noch eine Besichtigung zu starten. So genießen wir einfach die Aussicht vom Hafen aus.

Turm von Frigiano
Turm von Frigiano Castelsardo
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Castelsardo
Castelsardo vom Hafen aus
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Heute geht es dann schon wieder weiter nach Stintino am nordwestlichen Ende von Sardinien. Der Ort wartet gleich mit drei Häfen auf. Zwei sind recht klein und flach, zudem sehen sie auch gut belegt aus. Wir suchen uns ein Plätzchen in der neuen Marina. Der Hafen macht zwar optisch nicht ganz so viel her wie die beiden kleinen, doch die Liegemöglichkeiten sind deutlich übersichtlicher. Hier wollen wir uns nun mal wieder einen Tag Pause gönnen. Wenn wir Glück haben, erwartet uns in den kommenden Tagen ein für die Jahreszeit untypischer Ostwind, der uns auf unserem weiteren Kurs sehr willkommen ist.

Marina di Stintino
THO kokkino in der Marina di Stintino
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Porto Mannu Sardinien
Porto Mannu Stintino
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Stadtbummel

Vom Hafen aus haben wir einen tollen Blick auf Bonifacio. Die historische Altstadt thront über uns auf den Kalksteinfelsen und verleiht unserem Aufenthalt in Bonifacio einen einmaligen Ausblick von unserem Boot aus.

Altstadt von Korsika
historische Altstadt von Bonifacio
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Hafenansicht Bonifacio
Hafen von Bonifacio
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Über etliche Stufen gelangt man zur Festungsanlage und durch deren Tore hindurch in die mittelalterlich anmutende Altstadt. Obwohl die Straßen vorwiegend von Souvenirläden und Restaurants gesäumt sind, hat sich Bonifacio sein mittelalterliches Äußeres bewahrt und lädt zu einer gemütlichen Besichtigung ein.

Festungsanlage Bonifacio
Festungsanlage von Bonifacio
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

 

Historische Altstadt von Bonifacio
Stefan in der historischen Altstadt von Bonifacio
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Eingang zur Festung von Bonifacio
Stefan am Eingang zur Festung von Bonifacio
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Nun können wir von oben einen Blick auf den Hafen und unsere THO werfen. Auch die beeindruckende Kalksteinküste, die wir zuvor von See aus bewundert haben, taucht nun aus höherer Lage vor uns auf. Die Aussicht von der Altstadt aus ist wirklich toll und macht unseren kleinen Stadtbummel zu etwas Besonderem.

Kalksteinküste Korsika
Kalksteinküste vor Bonifacio
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THO kokkino in Bonifacio
THO kokkino im Hafen von Bonifacio
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Festung und Hafen von Bonifacio
THO kokkino unterhalb der Festung von Bonifacio
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Auf nach Bonifacio

Um 5.30 Uhr (local time) klingelt unser Wecker. Wir werfen einen Blick nach draußen. Es ist recht bewölkt und windig. Deshalb warten wir noch eine halbe Stunde. Das Wetter scheint besser zu werden und die Wellen außerhalb der Bucht sehen human aus. Kurz nach 6.00 Uhr heißt es Anker auf und ab nach Bonifacio. Wir sind die ersten, die die Bucht verlassen, auf allen anderen Schiffen ist es noch dunkel und ruhig. Bärbel und Michael von der SY Beluga wären stolz auf uns, sie haben uns durchaus auch schon als Langschläfer erleben dürfen.

Außerhalb der Bucht erwartet uns leider wieder nicht der versprochene Westwind, doch wenigstens ist das Wetter nicht mehr so ruppig und die See etwas ruhiger.

Wir wählen die große Route durch die Straße von Bonifacio. Zwar müssen wir nun ein paar Inseln umrunden, doch zwischen den Inseln in der sogenannten „Passage de la Piantarella“ würden uns einige Unterwasserfelsen und Untiefen erwarten, die schlecht zu erkennen sein sollen.

Denkmal in der Straße von Bonifacio
Fregattendenkmal La Semillante
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Mitten in der Straße von Bonifacio kommen wir an einem Denkmal vorüber, dass eine Stelle markiert, an der 1854 die Fregatte „La Semillante“ gesunken ist. Die korsische Küste begeistert uns mit ihren zerklüfteten Felsen und dem Blick auf den Leuchtturm von Pertusato kurz vor Bonifacio. Auch Bonifacio selbst ragt bereits auf den Felsen vor uns auf.

Kap Pertusato
Leuchtturm am Kap Pertusato
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln
Blick auf Bonifacio
Bonifacio von See aus
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Der Wind ist zumindest schwach, wenn auch nicht aus Nord und wir kommen gut durch die Straße von Bonifacio. Als wir uns dann der Hafeneinfahrt nähern, die durch eine Art Fjord führt, stecken wir allerdings regelrecht in der Rush Hour. Wir haben Gegenverkehr wie noch nie auf unserer Reise. Doch alle Schiffe, die den Hafen verlassen, machen schließlich auch ein Plätzchen im Hafen frei.

Fjord nach Bonifacio
Einfahrt nach Bonifacio
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Wir kündigen uns über Funk an, um einen Liegeplatz zugewiesen zu kommen, doch scheint das im Hafen niemanden zu interessieren. Es frischt gerade auf und so suchen wir uns einfach selbst ein angenehmes Plätzchen. Nachdem wir gut zu liegen gekommen sind, wird es immer windiger und wir können beobachten, wie die Marineros nun doch dem ein oder anderen Boot beim Anlegen „zu Hilfe“ kommen. Sie zeigen teils nur auf einen Platz und brausen dann wieder davon, lassen die Schiffe mit statt gegen den Wind anlegen und wenn das Anlegemanöver missglückt, dann boxen sie das Boot, während es versucht zu korrigieren, auch noch gegen die Nachbarboote, statt sie mit ihrem Dinghi abzuhalten. Wir sind heilfroh, dass sie unseren Ruf um eine Platzzuweisung ignoriert haben. Das war ganz sicher besser für uns.

Nun können wir den Blick auf die Festungsanlage und den kleinen Hafen von Bonifacio genießen. Wirklich ein lohnenswerter Anblick. Wir werden hier den ein oder anderen Tag bleiben und den auf dem Felsen gelegenen Ort erkunden.

Festung von Bonifacio
Festung über dem Hafen von Bonifacio
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln