Die letzte der balearischen Inseln steht nun auf dem Programm. In einer weiteren Nachtfahrt geht es nach Ibiza. Nach der hiesigen Wettervorhersage müssen wir zwar die ersten Stunden gegenan brummen, doch dann soll der Wind drehen. So haben wir ihn voraussichtlich für den größten Teil der Strecke nicht gegen uns, auch wenn wir wohl nicht segeln können werden.
Innerhalb der Bucht von Palma haben wir tatsächlich Gegenwind und kommen nur recht langsam vorwärts. Doch so können wir uns in aller Gemütsruhe die Küste ansehen.
Von dem Vorteil, dass nachts wenig bis kein Verkehr auf dem Wasser herrscht, ist in dieser Nacht nichts zu spüren. So viel Verkehr wie auf diesem Abschnitt hatten wir noch nie. Es gilt regen Fährverkehr aus allen Richtungen im Auge zu behalten. Wieder einmal sind wir dankbar über unser passives AIS, das uns Kurs, Geschwindigkeit und Passierabstand der größeren Schiffe mitteilt. Das erleichtert das Wache gehen doch ungemein.
Früh am nächsten Morgen erreichen wir dann Ibiza Stadt. Das über der Stadt aufragende Kastell macht einen netten Eindruck. Der Hafen selbst ist einfach nur riesengroß und hässlich. Fähren fahren ein und aus und Bettenburgen umrahmen den gesamten Hafen.
Wir suchen uns ein Plätzchen im Hafen und ruhen uns erst einmal von der Nachtfahrt aus, bevor wie die Stadt noch ein wenig erkunden. Nach dem Pflichtbesuch im Office streichen wir kurzerhand den geplanten zweiten Tag in Ibiza Stadt. Bei einer Liegegebühr vor schlappen 180 € pro Nacht muss die Stadtbesichtigung eben schneller gehen. Da es sowieso viel zu heiß ist, um die Tour auf den Berg zum Kastell zu machen, beschränken wir uns auf die netten kleinen Gässchen in der Stadt und suchen uns dabei ein ansprechendes spanisches Restaurant für das Abendessen. Der hiesige Fisch entschädigt ein wenig für die Wucherkosten im Hafen. Ab morgen überlassen wir Ibiza wieder jungen Partypeople mit zu viel Geld – zumindest in die letzte Kategorie gehören wir nicht.