An den vergangenen beiden Abenden haben wir kräftig Antifouling gestrichen, den Muschel und Seepocken abweisenden Unterwasseranstrich. Die Farbe ist verhältnismäßig dickflüssig und lässt sich entsprechend schlecht auftragen. Für den ersten Anstrich haben wir geschlagene 3 Stunden gebraucht, für den zweiten dann nochmals 2 Stunden. Danach weiß man auch, was man getan hat. Außerdem ist es nicht ganz trivial, den richtigen Zeitpunkt zum Streichen zu erwischen. Vor 19 Uhr ist es zu heiß zum Streichen (das gilt nicht nur für uns, sondern auch für die Farbe) und zwischen 21 und 22 Uhr wird es schnell dunkel. Beim ersten Anstrich haben wir quasi die letzten Meter blind gestrichen.
Heute Morgen war es dann endlich soweit, wir sollten wieder zurück ins Wasser. Launchtermin um 10.30 Uhr, mit dem Mechaniker abgestimmt, damit dieser gleich unsere neue Stopfbuchse entlüften und prüfen kann, ob die neuen Seeventile dicht sind. Doch bereits um 8.45 Uhr stehen die Herren vom Kran vor unserem Boot und fragen, ob wir fertig seien zum Kranen. Später würden sie nicht mehr arbeiten, wenn wir heute ins Wasser wollen, dann gleich. Die Uhren ticken hier in Griechenland irgendwie anders.
Wir haben noch nicht einmal einen Kaffee getrunken, Strom und Wasser sind noch angeschlossen, das Motor-Seeventil ist noch zu – NEIN, wir sind noch nicht fertig zum Kranen. Doch kein Problem, die paar Kleinigkeiten sind schließlich schnell erledigt und unseren Mechaniker klingeln die Herren vom Kran auch aus dem Bett.
Während wir in den Gurten des Krans hängen, pinseln wir schnell noch etwas Antifouling auf die Stellen, die wir zuvor aufgrund der Stützen, mit denen das Boot aufgebockt war, nicht haben erreichen können. Dann sind wir auch schon wieder im Wasser. Wir brauchen zwei, drei Versuche, bis der Motor läuft. Doch das liegt jedoch an der neuen Einhebelschaltung, die wir uns vor ein paar Tagen endlich haben einbauen lassen und deren Leerlauf offensichtlich noch nicht richtig eingestellt ist. Doch das ist ein leicht zu behebendes Problemchen.
Jetzt fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten. Primär wollen wir das Deck noch streichen, das man glücklicherweise auf den Photos nicht sehen kann, und das Ventilspiel des Motors soll noch richtig einstellt werden. Doch das geht alles auch im Wasser, wo wir uns deutlich wohler fühlen.
Den Rest des Tages werden wir mal ruhig angehen, nach der Aufregung am frühen Morgen und vergangenen arbeitsamen Tagen und wir werden es genießen, wieder Wasser um uns herum zu haben.
Ein Gedanke zu „Boot fertig – Crew fertig“