Seit nunmehr 2 Wochen liegen wir an der Pier in Preveza. Unser Getriebe hat uns unterwegs immer wieder mit diversen Aussetzern geärgert. So haben wir beschlossen, uns von einander zu trennen – je früher, desto besser. Nach ein paar Nachforschungen und Telefonaten haben wir dann auch einen Mechaniker gefunden, der sich der Sache annehmen würde. Etwas skeptisch sind wir schon. Über griechische Handwerker hört man nicht allzu viel Gutes und unser Exemplar spricht natürlich auch nur griechisch. Als er unser Getriebe dann auch noch gleich mitnehmen will, ohne dass die Reparatur geklärt oder für Ersatz gesorgt ist, intervenieren wir einstimmig. Via Dolmetscher am Telefon stellen wir klar, dass für das Getriebe erst eine Lösung her muss, bevor irgendwas ausgebaut wird und wir bewegungsunfähig am Steg festhängen.
Ganz angekommen scheint die Message nicht zu sein, denn bereits am nächsten Tag steht der Mechaniker wieder vor unserer THO, erzählt uns, es gäbe ein passendes Ersatzgetriebe und er würde das alte nun ausbauen wollen. Eine Reparatur des alten sei hingegen nicht mehr möglich. Nach Rücksprache mit der Werft lassen wir ihn das Getriebe ausbauen und fühlen uns noch unwohler. Mit einem kaputten Getriebe könnte man ja zu Not noch fahren, doch ohne Getriebe wird das etwas schwierig.
Nun beginnt das Warten und jeden Tag erreichen uns neue Botschaften seitens der Werft. An unserem alten Getriebe war eine Motoraufhängung befestigt, die den Motor nach hinten abgestützt hat. Diese Aufhängung lässt sich am neuen Getriebe nicht anbringen und das Getriebe würde das zudem auch nicht aushalten. Ergo, das neue Getriebe passt doch nicht. Dann treibt der Mechaniker eigenständig irgendwo eine uralte Motorglocke mit Stützfüßen auf und das Problem der Aufhängung ist vom Tisch. So geht es hin und her, es passt, es passt nicht.
Nach knappen 2 Wochen steht dann der Mechaniker endlich mit dem neuen Getriebe vor unserem Boot und alles ist bereit zum Einbau. Wir schauen dem Mechaniker interessiert bei der Arbeit zu. Als das Getriebe sitzt, klafft eine Lücke von sage und schreibe 5cm zwischen Welle und Getriebe. So viel zum Thema, das neue Getriebe passt. Kurzerhand baut der Mechaniker das Getriebe wieder aus und verschwindet damit. Wir befürchten, nun noch ein weiteres Wochenende hier festzuhängen, doch nach 2 Stunden ist der Grieche wieder da. Er hat eine Distanzscheibe dabei, die genau zwischen Welle und Getriebe passt. Im Nu ist das Getriebe wieder eingebaut. Dann kontrolliert er noch die Bowdenzüge und die Funktion der Schaltung und stellt uns diese etwas sauberer ein.
Nun haben wir nach einigem Hin und Her sowie einiger Geduld ein neues Getriebe und eine Testfahrt zeigt, dass das Getriebe soweit gut läuft, das Schalten insgesamt besser funktioniert und als kleiner Benefit obendrauf das Boot unter Motor auch etwas mehr Fahrt zu machen scheint. Wir sind zufrieden und können uns endlich mit der Abfahrt aus Preveza beschäftigen. Enttäuscht sind wir nur darüber, dass wir die Gelegenheit nicht auch dazu nutzen konnten, unsere Zweihebelschaltung auf eine Einhebelschaltung umbauen zu lassen. Leider war es nicht möglich, eine solche Einhebelschaltung aufzutreiben. Kurzfristig haben wir sogar überlegt, einfach den Griff einer Bratpfanne umzufunktionieren, schließlich sieht dieser auch nicht wesentlich anders aus. Doch das Befestigen der Bowdenzüge wäre etwas schwierig geworden.
So müssen wir uns mit einem neuen Getriebe zufrieden geben. Aber immerhin haben wir nun wieder einen Antrieb und sind wieder beweglich.
Ein Gedanke zu „Antriebslos in Preveza“