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Lebenselexier Rente

In den vergangenen 10 Tagen hat uns Besuch aus Deutschland auf Trapp gehalten. Hermann, ein guter Freund noch aus Montabaurer Zeiten, hat seine durch die wohlverdiente Rente frisch gewonnene Freiheit genutzt, uns aus unserem Alltag zu reißen. Statt ein Buch nach dem nächsten zu verschlingen, hieß es nun auf Erkundungstour gehen. Das Wetter war uns besonders wohl gesonnen und die Sonne lockte Hermann bereits in den frühen Morgenstunden ins Cockpit und weckte seinen Tatendrang. Bei angenehmen 15-20 Grad und Sonnenschein kletterten wir u.a. durch die Ruinen von Ostia Antica, der alten, römischen Hafenstadt. Wie wir feststellen konnten, ist der Winter für Besichtigungen wirklich super. Viel weniger Besucher irren durch die Anlagen als noch im Herbst und die Eintrittspreise liegen auch niedriger.

Tor des San Sebastiano an der Via Appia Antica
Tor des San Sebastiano
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Weiterhin besuchten wir endlich die Via Appia Antica. Ulrike war vor allem an den dort befindlichen Katakomben interessiert, die eigentlich das Highlight des Tages werden sollten. Doch bereits der Weg dorthin war befremdlich. Wir hatten erwartet, gemütlich auf alten Pflastersteinen auf einer etwas abgelegenen und unbefahrenen Straße entlang wandern zu können. Doch weit gefehlt. Sobald man das Tor des San Sebastiano durchquert hat, der heute offizielle Beginn der Via Appia Antica, steht man auf einer großen Straßenkreuzung und es erwartet einen eine Art Rennstrecke für verkannte Rallyfahrer. Von Pflastersteinen keine Spur, weder antik noch modern. Einen Fußweg sucht man ebenfalls vergebens. Bereits etwas enttäuscht, machen wir uns auf den Weg. Als der Abzweig zu den Katakomben des Kallixtus kommt, wird der Weg besser. Doch am Eingang angelangt, folgt die nächste Enttäuschung. Zutritt nur mit Führung, Photographieren verboten. Für die ellenlangen Ausführungen eines Mönches, der mit der Führung betraut wäre, soll man also noch ordentlich Geld ausgeben und darf dann nicht mal ein Photo schießen. Hermann ist die treibende Kraft; nicht mit uns. Lieber besorgen wir uns im Shop ein ausführliches Buch mit Farbphotographien und den Informationen zu den Katakomben auf deutsch und sparen uns den Vortrag. So hatten wir uns unseren Ausflug nicht vorgestellt. Um nicht den ganzen Weg wieder zurück gehen zu müssen, probieren wir eine andere Route. Interessanterweise landen wir bald auf einer Straße, die außerhalb unseres Stadtplans liegt. Doch glücklicherweise hat Stefan einen guten Orientierungssinn und wir sind bald bei unserer Metrostation.

Titusbogen in Rom
Titusbogen
CC BY-NC-SA 4.0 Ulrike & Stefan Engeln

Natürlich darf auch eine ausgedehnte Tour durch Rom nicht fehlen, mit all seinen Sehenswürdigkeiten. Wir bummeln quer durch die Stadt. Vom Collosseum bis zur Engelsburg und dem Petersdom ist alles dabei. Crashkurs Rom, sozusagen.

Abends belohnten wir uns dann mit Prosecco und gutem Essen für die zurückgelegten Kilometer. Nach wenigen Tagen ging Hermann dazu über, den Abend in seinem schicken „Nadelstreifen-Anzug“ zu bestreiten. Wenn er dann in diesem müde und geschafft in die Koje sinkt, sind wir ganz stolz auf uns, dass wir dieses Energiebündel müde bekommen haben und selbst noch stehen. Rente muss wirklich etwas Belebendes sein…