Seit Tagen ist es kalt in Oberndorf – richtig kalt. Wir haben hier minus 10 Grad und Dauerfrost. Die Pfützen frieren ein, der nahegelegene See bei Hemm und schließlich haben wir Eis auf der Oste.
Erst geht das Eis nur bis zur Brücke von Oberndorf, doch bereits einen Tag später ist unsere THO kokkino am Steg festgefroren.
Im vergangenen Winter hatten wir überhaupt kein Eis auf der Oste. Umso spannender ist es für uns zuzusehen, wie unser Schiff nun im Eis liegt. Spektakulär sieht der Fluss ganz in Weiß aus und da sich das Eis so schnell um unsere THO gelegt hat, müssen wir uns auch keine Gedanken machen, dass uns Eisschollen den Rumpf zerkratzen.
Wir sind gespannt, wie lange sich das Eis halten wird, denn für die kommende Woche sind endlich wieder wärmere Temperaturen vorhergesagt.
Dass Oberndorf ziemlich viel auf die Beine stellt, haben wir in den vergangenen Monaten schon mitbekommen. Doch an diesem Wochenende steht etwas Besonderes an: Die Klappbrücke, die über die Oste führt, wird flotte 40 Jahre alt. Das muss natürlich gebührend gefeiert werden.
Im Vorfeld leiht sich der Segelverein zwei Drachenboote in Bremerhaven aus, um auf der Oste ein Drachenbootrennen zu veranstalten. Natürlich ziehen diese etwas ungewöhnlichen Boote gleich bei ihrer Ankunft in Oberndorf jede Menge Aufmerksamkeit auf sich und alle Anwesenden werden gleich zu einem „Proberennen“ eingeladen.
Nachdem wir schon beim Transport dabei waren, lassen wir uns natürlich auch die erste Fahrt nicht entgehen. Zudem soll Stefan bei den offiziellen Rennen auch eines der Boote steuern und darf nun schonmal üben.
Wir haben jede Menge Spaß und erst die hereinbrechende Dunkelheit lässt uns den Anleger wieder aufsuchen. Schade, dass wir die Boote nicht einfach behalten können.
Zum Fest erscheinen dann jede Menge Gäste, auch mit einen Booten, so ist der Steg der SGO gut belegt.
Die Brücke wird zeitweilig für den Verkehr gesperrt und die Drachenboote sind, wie erwartet, ein kleiner Publikumsmagnet.
Nach dem offiziellen Rennen müssen die beiden Steuermänner gleich noch mehrere Runden mit weiteren Teams drehen. Und auch der Oberndorfer Jugendkutter „Onkel Ernst“ ist gefragt und segelt munter die Oste auf und ab.
Unsere Segelfreunde von der SY Nereide kommen auch zum Feiern vorbei und wir verbringen einen tollen Abend.
Nach einem geruhsamen und milden Winter ist es heute soweit: Wir können umziehen an unseren neuen Liegeplatz an der Steganlage der SGO.
Nach der Winterpause springt der Motor erstaunlich gut an und nachdem wir ihn ein wenig haben warmlaufen lassen, machen wir die Leinen klar zum Ablegen.
Als wir gerade noch an der letzten Leine hängen und die Klappbrücke, die die beiden Steganlagen Oberndorfs von einander trennt, bereits für uns öffnet, taucht auf einmal die SY Nereide mit Barbara und Jörg an Bord neben uns auf.
Für ein ausgiebiges Hallo bleibt kaum Zeit, schließlich wartet die Brücke und der Strom treibt uns voran, doch wir verabreden uns auf einen Kaffee am Nachmittag.
Die beiden haben die Nereide gerade wieder zu Wasser gelassen und bringen sie nun zu ihrem Liegeplatz nach Geversdorf. Mal sehen, was diese Saison für uns so bereitthält.