Endlich sind die Bedingungen günstig die Leinen zu lösen und sich einem neuen Ziel zuzuwenden. Wind genau von vorn und Gewitterankündigungen haben uns am Vortag unseren Aufbruch nochmal verschieben lassen. Nun soll es nach Ammoudia gehen. Dieses idyllische Örtchen liegt an der Mündung des Flüsschen Acheron. Der Acheron bildet im alten Griechenland das Tor zum sagenumwobenen Hades und einen Abstecher dorthin können wir uns kaum entgehen lassen. Wir schippern gemütlich an der Küste des griechischen Festlandes entlang bis zu der Einfahrt des Flusses. Der Wind könnte besser sein, doch immerhin haben wir ihn nicht gegen uns. Michael, unser Flottillengenosse, hatte sich von den schlechten Wetterbedingungen nicht beirren lassen und ist bereits zwei Tage vor uns zum Acheron aufgebrochen. Von Preveza hatte er schon längst die Schnauze voll – viel zu laut und zu überlaufen. Er erwartet uns nun in Badehose an der Einfahrt und will uns hinein lotsen. Seiner Meinung nach ist die Einfahrt gar kein Problem, doch als wir das bisschen Wasser zwischen der felsigen Einfahrt sehen, sind wir da anderer Meinung. Wir ankern sicherheitshalber erstmal in der Bucht neben der Einfahrt und betrachten das Ganze in Ruhe. Michael schwimmt zu uns an Bord und es gibt eine Lagebesprechung. Er hat uns einen guten Liegeplatz am Steg reserviert und wir entschließen uns, die Einfahrt zu riskieren.
Wir machen die THO klar zum Anlegen im Fluss und holen den Anker wieder auf. Dann steuern wir auf die Einfahrt zu. Auch bei näherem Herankommen sieht sie beim besten Willen nicht breiter aus. Doch das Passieren ist problemlos und wir versuchen, trotz unserer Bedenken die schöne Landschaft zu genießen. Der Acheron hat etwa 2 Knoten Strömung und circa 2 Meter Tiefe. Wir müssen uns quasi auf das Boot am Steg zutreiben lassen, an welchem wir längsseits anlegen sollen. Anderenfalls würden wir vertreiben und querschlagen. Das Anlegen klappt gut und wir liegen sicher an der Seite einer anderen Reinke. Wenn wir irgendwann mal das Boot nach Hause bringen und vor unsere Tür an die Oste legen wollen, wird dieser Fluss hoffentlich wohl kein Problem mehr für uns sein.
Am Abend grillen wir gemütlich am Steg und lassen es uns gut gehen. Es sind noch einige andere Deutsche und ein Schweizer mit am Steg und wir schließen nette neue Bekanntschaften. Morgen werden wir auf jeden Fall noch hier bleiben.