Nach einem kurzen Aufenthalt in der Marina Assens, die, im Gegensatz zu den anderen Ostsee-Häfen, die wir bisher kennengelernt haben, den Vorteil hat, dass es dort auch abends noch genügend freie Liegeplätze gibt, geht es weiter durch den Kleinen Belt nach Middelfart.
In Middelfart gibt es, ähnlich wie bereits in Sonderborg, mehrere Häfen. Wir entscheiden uns für den Gamlehavn, einen kleinen, zentral am Ort gelegenen Hafen, zwischen der alten und der neuen Brücke über den Kleinen Belt.
Mit dem Fernglas beobachtet Stefan die SY Joss aus Maasholm, die kurz vor uns den Hafen anläuft. Gleich an ihrem Anlegemanöver verholt die Joss auf einen anderen Platz, da ihre erste Wahl offensichtlich reserviert ist. Der Hafen ist bereits recht gut belegt, teils liegen die Boote schon in dreier Päckchen. Wir drehen im engen Hafenbecken und gehen gleich längsseits and die SY Joss, die uns hilfsbereit in Empfang nimmt. Auch die SY Nereide nehmen wir noch in unserem Päckchen auf.
Kurz nach dem Anlegen bekommen wir Besuch von einer Schwanenfamilie mit 8 Jungschwänen. Bärbel zückt gleich ihren Toastbrot-Vorrat, was die Schwäne mit großer Genugtuung und gutem Appetit würdigen.
Der Hafen gefällt uns sehr gut. Er hat eine tolle Atmosphäre, unter anderem durch die zalhreichen alten Schiffe, die dort liegen. Genau der richige Ort um entspannt im Cockpit zu sitzen und die Sonne und einen Anleger zu genießen. Ein Hafen, der den Namen Gammelhafen verdient, auch wenn Gamlehavn auf dänisch eigentlich „Alter Hafen“ bedeutet.
Allerdings wird im Hafenbecken schnell sehr schwellig, sobald draußen ein anderes Schiff vorbei fährt. Die Welle läuft ungebremst in den Hafen und bringt uns ordentlich zum Schauckeln. So perfektionieren wir unsere Leinenverbindungen, damit wir uns in unserem Dreierpaket nicht gegenseitig aufschaukeln und uns mit den Masten ins Gehege kommen. In der Nacht ist es dann sehr ruhig – keinerlei Verkehr mehr im Kleinen Belt und wir können in aller Ruhe einen herrlichen Sonnenuntergang hinter der alten Beltbrücke betrachten.